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Fluss-Kreuzfahrt zum Donau Delta vom 11.07. bis 27.07.2020

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Inhaltsverzeichnis zu den Reiseberichten:

   Die Planung und Anreise                       
    11.07.2020, Passau und Einschiffung     
    12.07.2020, Wien                              
   13.07.2020, Budapest                        
   14.07.2020, Mohács                          
   15.07.2020, Belgrad                          
   17.07.2020, Giurgiu/Oltenita/Bukarest  
   18.07.2020, Tulcea                           
   19.07.2020, Rousse                           
   20.07.2020, Lom/Vidin                        
   21.07.2020, Donji Milanovac               
   22.07.2020, Novi Sad                         
   23.07.2020, Vukovar                          
   16.07. und 24.07.2020, Flusstage        
   25.07.2020, Bratislava                       
   26.07.2020, Melk                              
   Die Abreise und Fazit                        
     
 
Die Planung und Anreise:

Eigentlich hatten wir gar nicht vor, sobald schon wieder eine Flusskreuzfahrt zu unternehmen. Doch dann entdeckte unser Schwager im August 2019 in der Zeitung ein Angebot für diese Fahrt und fragte uns, ob wir da nicht mitkommen wollen. So haben wir tatsächlich nur einen Tag Bedenkzeit benötigt, um die Reise zu buchen. Da der Preis wirklich sehr günstig war, haben wir auch gleich die Bahnfahrt in der ersten Klasse mitgebucht.

Dann haben wir zunächst einmal lange nichts mehr unternommen. Einen Teil der Ausflüge konnte man sich zwar bereits auf der Homepage der Reederei ansehen, eine Buchung war jedoch im Vorfeld nicht möglich.

Im Januar haben wir uns dann um die Sitzplatzreservierung für die Zugreise gekümmert. Auch wollten wir bereits einen Tag früher nach Passau anreisen, da das Schiff bereits um 15.00 Uhr ablegt und wir bis dahin die doch recht weite Anreise kaum schaffen konnten. Somit wurde dann auch bereits ein Hotel für die erste Nacht in Passau gebucht und die Vorfreude stieg an.

Doch dann kam Corona. Zunächst dachten wir, bis Juli wäre das alles vorbei, doch wie jeder weis, war das ein Trugschluss. Die Zeit schritt voran und alle möglichen Veranstaltungen und Reisen wurden verlegt, abgesagt oder storniert. Wir haben dann erst noch abgewartet. Da es dann Anfang Juni die ersten leichten Lockerungen gab, haben wir telefonisch bei der Reederei nachgefragt. Hier hieß es jedoch, sie können uns noch nicht sagen, ob die Fahrt stattfinden wird oder nicht und wir müssen noch abwarten.

In der nächsten Zeit haben wir noch mehrmals nachgefragt und es hieß dann auch, wir sollten die Restzahlung erst einmal noch nicht bezahlen. Da die ganze Sache so unsicher war, haben wir auch nichts anderes gebucht, obwohl wir nun noch unbedingt weg wollten, da der letzte geplante Urlaub im Mai nach Bayern ja auch schon ausgefallen war.

Dann endlich, bei einem Anruf am 19.06.2020 hieß es, ja die Reise findet statt. Als dann die Reiseunterlagen kamen, gab es wieder eine Überraschung. Die Kreuzfahrt startet gar nicht in Passau, sondern in Engelhartszell, etwa 26 Kilometer von Passau entfernt in Österreich. Auch sollte die Abfahrt nicht um 15.00 Uhr sein, sondern die Einschiffung begann erst um 15.00 Uhr. Die Abfahrt erfolgte dann tatsächlich erst um 19.00 Uhr.

Es wurde jedoch ein Bustransfer ab Bahnhof in Passau zum Schiff eingerichtet, der gegen 14.30 Uhr beginnen sollte. Wenn wir das alles vorher gewusst hätten, hätten wir uns die Anreise einen Tag vorher auch sparen können.

Dann kam endlich der Tag der Abreise. Wir fuhren dann ganz entspannt ab Aldekerk über Meerbusch nach Köln und von dort bis nach Passau. Wegen einer Oberleitungsstörung kamen wir 30 Minuten später gegen 17.00 Uhr in Passau an. Das Wetter war hervorragend, sehr sonnig und heiß. Wir liefen mit unseren Koffern bis zum Hotel Wilder Mann und checkten ein.

Viel Kofferauspacken lohnte sich ja nicht für eine Nacht und da wir Hunger hatten, sind wir gleich wieder los durch die Altstadtgassen zum Brauhaus Peschl. Hier haben wir auf der Terrasse gut gegessen, bis es gegen 20.00 Uhr mit leichtem Gewitter anfing zu regnen. Es hörte auch nicht mehr auf, so dass wir dann den Rückweg durch den Regen laufen mussten. Einen Schirm und Regenjacken hatten wir natürlich nicht dabei. So ging unser erste Tag feucht, aber trotzdem schön zu Ende.
Blick vom Terrasse Brauerei Peschl zur Donau
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11.07.2020, Passau und Einschiffung:

Am nächsten Morgen regnete es immer noch, mal etwas mehr, meist nur sehr leicht, aber kontinuierlich. Aber zunächst mal zum Frühstück. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das am Tisch serviert. Dort standen dann Brötchen, Wurst, Käse, Butter und Marmelade. Der Rest war dann aber doch am Büffet zu holen, wie Eier, Joghurt, Quark, Obst, Müsli und weitere Brötchen und Brot.

Nach dem Frühstück haben wir gleich ausgecheckt, konnten aber die Koffer noch im Hotel unterstellen. Da wir ja dann Mittags wieder am Bahnhof sein wollten, der Weg recht weit war und wir nicht mit den Koffern durch den Regen laufen wollten, hatten wir im Hotel gleich ein Taxi vorbestellt.


Dann sind wir mit Regenjacken und Regenschirmen bewappnet losmarschiert, um uns die Stadt anzusehen. Unsere erste Station war der Passauer Stephansdom. Er gilt als größter barocker Kirchenbau nördlich der Alpen. Sein heutiges Aussehen geht im Wesentlichen auf die Umgestaltung im 18. Jahrhundert zurück und die vollendeten Formen im italienischen Barockstil wurden zum Vorbild für zahlreiche Kirchenbauten, die in den folgenden Jahrzehnten in Bayern entstanden. Besonders bekannt ist der Dom wegen seiner Orgel. Sie gilt als weltweit größte Domorgel mit 17.974 Pfeifen und 233 klingenden Registern. Daher war unser erster Weg zum Dom, auch, weil es hier drin trocken war.
Der Stephansdom

Anschließend waren wir auf der Suche nach einem Café, um den Regen zu entfliehen. Hierbei kamen wir noch am Dackelmuseum Kleine Residenz vorbei. Kurz danach fanden wir ein sehr kleines Café. Hier hielten wir uns ziemlich lange auf. Aber die Zeit bis zur Einschiffung war immer noch sehr lang. So spazierten wir trotz des Regens noch bis zum Dreiflüsseeck, an die "Spitze" der Altstadt. Hier fließen der Inn, die Donau und die Ilz zusammen.

Danach sind wir dann langsam zum Hotel zurück, haben unsere Koffer in Empfang genommen und sind mit dem Taxi zum Bahnhof gefahren. Dort waren wir jetzt noch etwas zu früh. Aber dann standen an der vereinbarten Stelle plötzlich Busse. Es sollte heute wohl noch ein Schiff (A-Rosa) von Engelhartszell starten. So war es zunächst ein großes Durcheinander, denn es waren inzwischen schon viele Leute da und keiner wusste jetzt so genau, in welchem Bus man einsteigen konnte. Aber letztendlich sind wir alle gut in Engelhartszell angekommen und konnten aufs Schiff.


Ab 16.00 Uhr gab es dann schon Kaffee und Kuchen. Um 16.45 Uhr waren auch schon alle Passagiere an Bord, es gab die erste Informationsveranstaltung und dann wurde auch schon gleich abgelegt. Das Wetter hatte sich inzwischen leicht gebessert, es regnete nicht mehr. So konnten wir den ersten Spätnachmittag und Abend an Bord genießen. Vor dem Abendessen gab es noch einen Willkommens-Cocktail. Auch bei der Tischzuweisung im Restaurant hat alles sehr gut geklappt. Da wir ja zu Viert waren (Schwager und Schwägerin waren ja mit dabei), bekamen wir nach einem Hinweis hierauf auch zusammen einen Tisch. Das Essen war sehr schmackhaft und danach konnte der Abend im Salon bei musikalischer Unterhaltung des Bordmusikers ausklingen.
Der Willkommenssekt
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12.07.2020, Wien:


Den ersten Morgen verbrachten wir nun ganz entspannt an Bord der Viva Tiara, da wir erst gegen 12.00 Uhr in Wien angelegt haben. Das Frühstück wurde, wie auch an jedem weiteren Tag, am Platz serviert und war ganz in Ordnung. Das Wetter war sehr gut und so konnten wir die Fahrt bis Wien auf dem Sonnendeck verbringen.

Wir hatten für Wien keinen Ausflug über VIVA Cruises gebucht, sondern selbst etwas organisiert. Zunächst wollten wir eine Elektro Oldtimer Tour durch Wien machen und dann noch eine Fahrt mit dem Riesenrad ohne Anstehen. Unser Schwager/Schwägerin waren noch nie in Wien und hatten diese Touren ausgesucht. Wir waren ja schon einmal dort und hatten auch eine Riesenradfahrt unternommen, haben uns aber angeschlossen, diese nochmals zu machen.

Nach der Freigabe vom Schiff sind wir mit der U-Bahn bis zum Stephansplatz gefahren. Hier in der Nähe sollte die Oldtimer-Fahrt starten. Da wir noch viel Zeit hatten, besuchten wir in der Nähe noch ein Café und sahen uns genauer um. Dann waren wir schon etwa eine halbe Stunde vor der terminierten Zeit am Standort und dort stand bereits unser Oldtimer; wir konnten gleich einsteigen und losfahren.

Unsere Fahrt ging nun für gut eine Stunde durch Wien, vorbei an den größten Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der Hofburg, der Albertina und dem Heldenplatz. Zunächst kamen wir jedoch am Café Central vorbei. Wie das Café von sich selbst behauptet, nicht der Stephansdom ist das Zentrum der Stadt Wien, sondern das Café Central, wie der Name schon sagt. Das Café gibt es bereits seit 1876.

Danach kamen wir nun auch gleich zur Hofburg. Diese ist das Zentrum der monarchischen Macht und setzt sich aus zahlreichen Trakten zusammen. Die erste Burg, die im 13. Jahrhundert entstand, war noch von bescheidenen Ausmaßen. Fast alle Herrscher ließen dann aber anbauen und erweitern, so dass nach und nach der riesige Komplex entstand.
Das Café Central

Von hier aus fuhren wir gleich weiter zum Albertinaplatz. Die Albertina - untergebracht im früheren Palais Erzherzog Albrecht - beherbergt eine weltberühmte graphische Sammlung. Unter den 50.000 Zeichnungen und 900.000 Blättern finden sich Werke von Dürer, Cranach, da Vinci, Michelangelo, Rafael, Tizian, Rubens und Rembrandt.


Der nächste interessante Punkt war der Pavillon der Secession. Der in seinen Proportionen und seiner Formensprache fast streng wirkende Kubus wurde 1898/99 nach Plänen von Joseph Olbrich für die Secessionisten errichtet. Das war eine Gruppe von Malern, Architekten und Dekorateuren um Gustav Klimt und Otto Wagner, die sich dem damals vorherrschenden Zeitgeschmack nicht anschließen wollten.

Weiter fuhren wir am Karlsplatz vorbei. Dann streiften wir noch die Akademie der bildenden Künste sowie die Karlskirche, bevor wir zum Heldenplatz kamen und damit dann zur neuen Hofburg. Mit dem Bau hierfür wurde bereits 1881 begonnen. Fertiggestellt wurde sie jedoch erst 1926. Im Festsaaltrakt auf der linken Seite ist heute ein Kongresszentrum untergebracht, die anderen Räume belegen Katalog- und Leseräume der Österreichischen Nationalbibliothek und das Museum für Völkerkunde sowie das Ephesos-Museum, die Waffensammlung und die Sammlung alter Musikinstrumente.

Die neue Hofburg
Danach ging es so langsam wieder zum Ausgangspunkt zurück. Es war eine interessante Fahrt von etwa einer Stunde. Wir machten uns dann zu Fuß auf in Richtung Stephansdom und statteten diesem noch einen Besuch ab. Dieser Dom gehört zu den wertvollsten Bauten Wiens, er repräsentiert acht Jahrhunderte Kunst- und Stadtgeschichte. Eine romanische Basilika wurde hier 1147 geweiht. Der Südturm ist 136,7 Meter hoch, der nie fertiggestellte Nordturm immerhin noch 60 Meter. Den Nordturm kann man mit Hilfe eines Lifts erobern, den Südturm nur über 343 Stufen.

Nach einer kurzen Besichtigung des Domes fuhren wir mit der U-Bahn bis zum Praterkreuz. Von dort ging es schnell zum Riesenrad.

Der Andrang war auch nicht sehr groß, was sicherlich auch der derzeitigen Corona-Situation geschuldet war. So konnten wir zügig unsere Runde drehen. Das Wahrzeichens Wien, das Riesenrad, bildet das Zentrum des Volkspraters, der wiederum nur einen kleinen Teil des eigentlichen Praters darstellt. Das ist ein großes, von Gewässern, Wiesen und Wäldern geprägtes Gelände, das sich vom Riesenrad nach Osten über fast 15 Kilometer erstreckt und im Norden von der Donau begrenzt wird.
Ausblick vom Riesenrad

Nach unserer Rundfahrt wurde es auch schon wieder Zeit für den Rückweg zum Schiff. Dieser war von hier nicht so weit und wir konnten ihn gut zu Fuß zurücklegen.

Um 18.00 Uhr gab es dann an Bord noch eine Informationsveranstaltung. Hier wurde uns erklärt, dass die Route geändert werden müsse. In Serbien waren wohl die mit Corvid-19 Infizierten gestiegen und Ungarn will ab dem 15.07.2020 keine Passagiere von Schiffen mehr an Land lassen, die aus Serbien kommen. So hieß dann unserer morgiger Stopp Budapest und übermorgen Mohács. Danach folgte dann Belgrad in Serbien. Ursprünglich war Budapest erst auf der Rückreise geplant. Auch musste sich noch heute Abend entschieden werden, ob man für die nächsten drei Tage Ausflüge buchen wollte. Wir haben dann für uns entschieden, für alle Orte die angebotenen Ausflüge zu buchen.

Normalerweise sollten wir auch bereits um 18.00 Uhr ablegen, es gab jedoch wohl irgendeinen technischen Fehler, der das Ablegen verzögerte, so hieß es erst gegen 19.30 Uhr Leinen los. Den Abend verbrachten wir dann, wie fast alle Abende, zunächst noch auf dem Sonnendeck und später im Salon.
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13.07.2020, Budapest:


Es war wieder ein strahlend schöner Tag. Wir waren schon am frühen Morgen auf dem Sonnendeck um die Einfahrt nach Budapest zu sehen, denn diese ist einfach sehr lohnenswert. Um 9.30 Uhr legten wir dann auch schon an. Wir hatten uns ja gestern für die hier angebotenen Ausflüge eintragen lassen. Es handelte sich um folgende Ausflüge: Am Vormittag "Stadtrundfahrt - Buda oder Pest?" und am Nachmittag "Architektur meets Kulinarisch - Straßenbahn, Kultur und Verkostung!"

Die Stadtrundfahrt begann dann auch gleich nach dem Anlegen und der Schiffsfreigabe. Wir fuhren mit einem Bus zunächst auf die Seite von Buda auf den Gellértberg. Hier oben war dann der erste Stopp. Es gab eine phantastische Sicht auf die Donau und die Stadt. Der Gellértberg bildet den südlichsten Ausläufer des Höhenzuges, der die Donau seit dem Donauknie begleitet hat. Ihren heutigen Namen tragen Berg und eine Hotelanlage nach dem heiligen Gerhard (ungarisch Gellért). Er wollte die Ungarn im 10. Jahrhundert missionieren. Ganz in der Nähe, zum Ufer hin ausgerichtet, erhebt sich die weithin sichtbare, 14 Meter hohe Frauenfigur mit dem Palmzweig, die Freiheitsstatue, im Volksmund als "größter Flaschenöffner der Welt" bezeichnet. Die Statue wurde 1947 zur Erinnerung an die Befreiung vom Faschismus aufgestellt.
Die Freiheitsstatue

Nach einem kleinen Rundgang bis zur Freiheitsstatue fuhren wir weiter auf den nächsten Berg, den Burgberg. Dieser erhebt sich etwa 50 bis 60 Meter über die Donau und so bilden Burgpalast, Matthiaskirche und Fischerbastei eine eindrucksvolle, weithin sichtbare Kulisse. Auch hier gab es einen herrlichen Blick über die Donau und den Stadtteil Pest. Zunächst besichtigten wir hier die Matthiaskirche, welche das beherrschendes Bauwerk am Dreifaltigkeitsplatz ist. Ausmaße und Aussehen des mächtigen neogotischen Baus gehen auf den tiefgreifenden Umbau zurück, der unter Leitung des Architekten Frigyes Schule zwischen 1874 und 1896 vorgenommen wurde. Béla IV. initiierte Mitte des 13. Jahrhunderts den Kirchenbau und in der Folgezeit ließen viele Herrscher Umbauten und Erweiterungen vornehmen oder sich in ihm krönen.

Nach der Innenbesichtigung spazierten wir an der Fischerbastei vorbei. Die putzigen Türmchen und Erker, Zinnen und Wehrgänge sowie Treppen verraten nichts vom Mittelalter, aber viel davon, wie sehr man diese Epoche am Ende des 19. Jahrhunderts romantisierte. Frigyers Schule lieferte für die Pseudofestung die Pläne, sie entstand zwischen 1895 und 1902. Ihren Namen erhielt die Festung nach dem früheren Fischermarkt, der etwas unterhalb lag. Anschließend machten wir noch einen Spaziergang durch die reizvollen Gassen der malerischen Altstadt von Buda, bevor es wieder mit dem Bus hinunter Richtung Donau ging.
Teil der Fischerbastei

Wir fuhren dann mit dem Bus über die alte Kettenbrücke hinüber nach Pest. Hier kamen wir unter anderem an der imposanten Sankt Stephans Basilika vorbei (hierzu weiter unten mehr) und fuhren durch die wunderbaren, breiten Prachtstraßen zum Heldenplatz, der mit seinen monumentalen Bauten 1896 zur ungarischen Tausendjahrfeier errichtet wurde. Mittelpunkt des großen halbkreisförmigen Platzes ist die 36 Meter hohe Säule, auf deren Spitze der Erzengel Gabriel steht. Auf dem Sockel befindet sich eine Reitergruppe. Dargestellt ist Fürst Àrpád mit sechs seiner Getreuen. Nach einer großen Ehrenrunde um den Heldenplatz ging es noch vorbei am neugotischen Parlamentsgebäude, einem der Wahrzeichen der Stadt und dann wieder zurück zum Schiff.

Wieder an Bord blieb gerade noch Zeit für das Mittagessen, bevor der nächste Ausflug losging. Dazu ging es zu Fuß zunächst zur Markthalle, die ganz in der Nähe lag.

Der markante Backsteinbau der Markthalle ist unschwer auszumachen. Die 150 Meter lange Eisenkonstruktion wirkt im Innern ungemein luftig, ist in Querschiffe unterteilt und einer Kathedrale nicht unähnlich. Eröffnet wurde sie Ende des 19. Jahrhunderts. Unsere Reiseleiterin ging mit uns an verschiedenen Marktständen vorbei und erklärte uns vieles, auch was sich lohnt zu kaufen. An einem Salamistand konnten wir die verschiedenen Sorten probieren und natürlich auf kaufen. Dann hatten wir noch etwas Zeit, uns allein umzusehen. Jetzt, am frühen Nachmittag, war es hier ausgesprochen ruhig und viele Stände geschlossen.
Die Markthalle

Nachdem wir uns wieder alle getroffen hatten, sind wir mit der Straßenbahn in das Jüdische Viertel gefahren.

Hier kamen wir dann zur Großen Synagoge, sie ist eine von 22 Synagogen der Stadt und mit Abstand die Größte: 3.000 Gläubige finden in ihr Platz. Der Bau im maurischen Stil wurde 1859 fertiggestellt und konnte kurz nach der Jahrtausendwende grundlegend renoviert werden. Zum Komplex gehören ein Forschungszentrum für Jüdische Kultur und - direkt links neben der Synagoge - ein Jüdisches Museum. Hier befand sich früher das Geburtshaus von Theodor Herzl (Begründer des Zionismus). Im Innenhof erinnert seit 1992 ein Mahnmal des Künstlers Imre Varga an die im Zweiten Weltkrieg von den Faschisten ermordeten Juden. Seine stilisierte Trauerweide besteht zu Tausenden von silbrig-metallenen Plättchen, in die jeweils der Name eines Toten eingraviert ist. Eine Innenbesichtigung war jedoch nicht möglich, da sie derzeit geschlossen ist.
Teil der Mahnmal-Trauerweide

Nach der Außenbesichtigung ging es zu Fuß in Richtung der Sankt Stephans Basilika. Unterwegs kamen wir noch an der Gedenkstelle für Carl Lutz und der Einkaufspassage Gozsdu Udvar vorbei. Dann kamen wir zur Basilika. An ihrer hohen kupfernen Kuppel und den beiden flankierenden schlanken Türmen kann man die Sankt Stephans Basilika von vielen Punkten der Stadt ausmachen. Sie ist mit Platz für 8.500 Gläubige nicht nur die größte Kirche Budapests, sondern auch in ideeller Sicht bedeutsam, da Sitz eines Erzbischofs. Die Bauarbeiten dauerten fast 54 Jahre und so konnte die Kirche erst 1901 geweiht werden. Hier hatten wir dann auch wieder eine interessante und ausführliche Innenbesichtigung.
Von der Basilika war es nun auch nicht mehr weit zum entspannten Teil des Ausfluges. Wir besuchten zunächst noch das Ethnographische Museum Urban Betyár und dann gleich nebenan das Strudel House. Hier wurde uns zunächst eine typisch ungarische Gulaschsuppe serviert und anschließend ein hausgemachter Strudel. Das war ausgesprochen lecker. Doch auch hier war unsere Zeit begrenzt und wir mussten wieder los, denn es stand noch weiterer Punkt auf der Ausflugsliste.
Strudel

Wir gingen zu Fuß noch weiter bis zum Parlament. Es handelt sich um das größte Parlamentsgebäude Europas (268 Meter lang und 118 Meter breit, 96 Meter hohe Kuppel). Das Gebäude wurde 1902 seiner Bestimmung übergeben und beherbergt heute 691 Räume um die zehn Innenhöfe. Den besten Blick hierauf hat man jedoch von der anderen Donauseite, oder wie wir, vom Schiff aus. Danach fuhren wir mit der Straßenbahn wieder zurück zum Schiff.

Es war ein erlebnisreicher Tag mit sehr vielen schönen Eindrücken in einer wunderschönen Stadt. Da wir hier noch den ganzen Abend bis fast zum frühen Morgen lagen, konnten wir auch noch wunderbar die abendliche Kulisse vom Sonnendeck aus genießen.


Abendlicher Blick auf die Elisabethbrücke und den Burgpalast
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14.07.2020, Mohács:

Den heutigen Vormittag haben wir wieder auf dem Sonnendeck verbracht, da wir erst gegen 13.30 Uhr in Mohács ankamen. Für den Nachmittag hatten wir dann den Ausflug "Bakodpuszta, Kalocsa und Mohács" gebucht. Dieser brachte uns dann in die ungarische Puszta.

Im wörtlichen Sinne ist die Puszta ein Landschaftsgroßraum unter anderem in Ungarn; sie ist der westlichste Ausläufer einer eurasischen Vegetationszone, die sich mit kleinen Unterbrechungen durch die Karpaten und den Ural bis in die Mongolei erstreckt. Diese Landschaft besteht aus baumarmer Steppe mit einem kontinentalem Klima.

In eines dieser Gebiete werden die Besucher dann im Rahmen einer Besichtigung Kalocsas zu einem außerhalb gelegenen Bauerngehöft gebracht, wo dann eine Reiterdarbietung stattfindet. Sie hat mit heutigen Lebensformen nichts mehr zu tun, beleuchtet aber die Traditionen der Puszta, in der die Gehöfte liegen.

Die Abfahrt mit dem Bus war dann so gegen 14.00 Uhr. Wir fuhren gut über eine Stunde bis zur Bakodpuszta. Hier waren wir dann auch die einzigen Gäste, das war natürlich sehr angenehm. Begrüßt wurden wir mit wahlweise Schnaps, Wein, Saft und/oder Wasser, dazu gab es leckeres Schmalzbrot. Dann konnten wir auch gleich auf der Holztribüne Platz nehmen und die Pferdeshow begann. Über die Lautsprecheranlage erzählte und erklärte unsere Reiseleiterin viel.
Wein, Saft und Schmalzbrote

Als erstes kam ein Gespann mit vier ungarischen Steppenrindern (auch Graurinder genannt) angefahren. Diese Rinder sind sehr groß und robust und daher sehr gut für die Pusztahaltung geeignet.

Danach kam dann eine Gruppe von Reitern (fünf Pferde und ein Esel zur Belustigung des Publikums). Sie liefen zunächst im Kreis und schwangen ihre Peitsche, dann legten sich die Tiere hin und anschließend haben sie noch gesessen. Laut Erklärung der Reiseleiterin nennt man das hier "Pusztasessel", das ist sehr ungewöhnlich und das kann man nur in Freundschaft zu den Tieren erreichen. Während der gesamten Zeit knallten die Reiter dazu mit der Peitsche. Damit wir auch wirklich glauben können, dass die Pferde und der Esel nicht mit der Peitsche geschlagen wurden, wurden ein paar Damen aus dem Publikum herausgebeten und diese wurden dann auch ausgepeitscht.
Ein Pferd im Pusztasessel

Anschließend liefen die Tiere wieder im Kreis und die Reiter mussten mit ihrer Peitsche aufgestellte Holzpflöcke umschlagen, das klappte bei den Pferden ganz gut, nur der Reiter des Esels hat dann mit dem Fuß ein bischen nachgeholfen.

Nachdem diese Tiere nun mit ihrem Programm durch waren, kam ein Vierergespann mit Kutsche, das dann seine Runden über den Platz zog. Hierbei wurde ordentlich Tempo gemacht und ein zweiter Mitfahrender musste sich in den Kurven ganz schön zur Seite legen um die Balance zu halten. Den Höhepunkt machte dann ein Gespann von zehn Pferden (Lipizzaner), zweimal vier Pferde und zuletzt einmal zwei Pferde. Hier gab es keine Kutsche, sondern der Reiter stand breitbeinig auf den zwei hinteren Pferden und zog teilweise sehr schnell seinen Bahnen um die Platz.
Der Puszta-Zehner

Danach war dann die Pferdeshow auch am Ende, alle Mitwirkenden kamen nochmals in einer großen Runde am Publikum vorbeigeritten und danach standen dann zwei Kutschen für uns bereit. Hiermit gab es eine kleine Puszta-Fahrt zu einem anderen Standort. Hier waren auch eine Herde von den Zackelschafen in einem Gatter zu sehen. Diese Rasse ist eine alte ungarische Schafrasse von der es in Ungarn nur noch sehr wenige gibt. Weiter gab es hier nochmals eine Stärkung in Form des typischen Schnapses sowie eines kleinen leckeren Gebäcks. Nach etwa einer viertel Stunde fuhren wir mit den Kutschen wieder zurück. Bevor wir mit dem Bus wieder abfuhren, bestand noch die Möglichkeit, sich die Pferde und Esel im Stall anzusehen sowie noch Souvenirs und/oder die am Beginn gemachten Fotos zu kaufen.
Wir fuhren dann mit dem Bus weiter bis nach Kalocsa. Die malerische Stadt am östlichen Ufer der Donau ist ein Zentrum der ungarischen Volkskunst. Im Haus der Volkskunst, dem Paprika-Haus, konnten wir Stickereien mit typischen ungarischen Motiven besichtigen. Die Stadt ist auch für ihren Gewürzpaprika bekannt. Wir erfuhren von der Reiseleiterin viel Wissenswertes über die Anbaumethoden des Paprika, seine Verarbeitung und den Export in alle Welt, sowie die verschiedenen Sorten und den grundlegenden Unterschied zwischen Gemüse- und Gewürzpaprika. Danach hatten wir die Möglichkeit, das Paprika-Haus mit seinen Kunsthandwerken zu besichtigen und/oder draußen von den angebotenen Paprikasorten etwas zu kaufen. Nach etwa einer halben Stunde Aufenthalt fuhren wir mit dem Bus wieder zurück nach Mohács.
Paprika

In Mohács angekommen besichtigten wir das Buschomuseum. Mohács ist überregional bekannt wegen des Faschingsumzuges Busójárás, der stets im Februar abgehalten wird. Dieses größte Faschingsfest Ungarns dauert sechs Tage lang. Mit furchteinflößenden Masken vertreiben die Teilnehmer den Winter und die bösen Geister. Man nimmt an, dass mit diesem Brauch ursprünglich die Türken symbolisch vertrieben wurden. Der Busójárás und die Maskenschnitzkunst gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Im Buschomuseum werden diese Masken ausgestellt. Ja, es waren schon sehr furchteinflößende Masken dabei, jedenfalls war es sehr interessant.
Busójárás-Maske

Anschließend gingen wir noch etwas durch die Stadt bis zum Hauptplatz. Hier wurde 1926 zum 400. Jahrestag der denkwürdigen Schlacht gegen die Türken die Gedächtniskirche errichtet. Sie ist nicht nur erstaunlich groß - 3.600 Gläubige finden Platz -, sondern vor allem als symbolische Leistung des ganzes Landes bemerkenswert. Dazu passend präsentiert sich das 1927 fertiggestellte Rathaus schräg gegenüber, ebenfalls im maurischen Stil.

Damit war dann unser heutige Ausflug auch beendet und der Bus brachte uns zurück zum Schiff. Es war wieder ein interessanter und abwechslungsreicher Tag gewesen.

Gegen 21.00 Uhr legten wir ab, um dann gleich wieder anzulegen. Mohács ist der südlichste ungarische Donauhafen, er liegt am Flusskilometer 1.447 und damit fast in der geographischen Mitte der 2.888 Kilometer langen Donau. Die Kreuzfahrtschiffe müssen hier noch für die Grenzrevision anlegen. Diese Revision fand dann noch am heutigen Abend statt und dauerte gute zwei Stunden.

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15.07.2020, Belgrad:

Den heutigen Vormittag haben wir wieder auf dem Sonnendeck verbracht, da wir wieder erst gegen 13.00 Uhr vor Belgrad angelegt haben. Für diese Stadt hatten wir wieder einen Ausflug gebucht, einen Stadtrundgang. Los ging es um 14.00 Uhr mit einer kurzen Busfahrt bis zum Zentrum der Stadt. Von hier ging es zu Fuß zum Kalemegdan-Park und zur Festung von Belgrad.

Die Festung auf dem Kalemegdan genannten Plateau ist die herausragendste Sehenswürdigkeit der Stadt. Bereits die Kelten hatten diese strategisch günstige Lage erkannt und im Laufe der Zeit wurde sie von Herrschen, wie den Römern und den Byzantinern,  erweitert und modernisiert. Innerhalb der untersten Ebene sind noch Rest der römischen Befestigung zu erkennen. An einigen Ecken werden nach wie vor Teile freigelegt. Bis heute sind die Umfassungsmauern größtenteils erhalten. Einige Überreste verraten noch etwas von der wechselhaften Geschichte der Anlage, ansonsten ist sie als schöner Park gestaltet und weist neben Denkmalen und Museen einige Sportanlagen, ein Restaurant, einen Kinderspielplatz und einen Zoo auf. Insgesamt umfasst das Areal rund 55 Hektar.

Die Festung von der Donau aus gesehen
Wir spazierten mit unserem Reiseleiter durch den Park und kamen dabei an einigen besonderen Stellen vorbei, wie zum Beispiel am Inneren Stambultor sowie dem Uhrturm und dem Mausoleum des türkischen Großwesirs Damad Ali Pascha sowie einigen noch vorhandenen Toren. Teile der militärhistorischen Sammlung des großen Militärmuseums befinden sich unter freien Himmel und so führte unser Weg an Haubitzen und Panzern aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg vorbei. Nach dem Besichtigungsrundgang haben wir noch ein Café im Park besucht und dort ein Freigetränk erhalten.

Danach ging es zurück zum Bus und es folgte eine Stadtrundfahrt. Hierbei kamen wir an vielen verschiedenen Gebäuden und Plätzen, wie dem Platz der Republik, vorbei, insbesondere auch an vielen verschiedene Botschaften. Leider gab es nur zwei kurze Fotostopps, einmal am Palata Srbije, dem serbischen Palast und ein zweites Mal an der Kathedrale des heiligen Save. Diese war wegen einer Sanierung geschlossen, auch war hier keine Innenbesichtigung vorgesehen.
Das Parlamentsgebäude

Kurz nach 17.00 Uhr erreichten wir wieder unser Schiff. Der Ausflug war soweit in Ordnung, insbesondere der Spaziergang an der Festung war gut. Belgrad selbst hat uns nicht so wirklich gut gefallen und die Stadtrundfahrt hätte besser sein können.

Da wir erst gegen 23.00 Uhr abgelegt haben, haben wir den Abend noch auf dem Sonnendeck verbracht und die abendliche Stimmung und Beleuchtung der Stadt war schön anzusehen.

Abendlicher Blick auf die Festung
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17.07.2020, Giurgiu, Oltenita und Bukarest:

Nach einem Flusstag (hier wird noch weiter unten zum zweiten Flusstag berichtet), legen wir morgens um 8.00 Uhr in Giurgiu an. Über diesen Ort gibt es nicht wirklich viel zu berichten und wir haben hier auch eigentlich nichts von gesehen, denn wir hatten für heute einen Ganztagesausflug über VIVA Cruises zur Stadtbesichtigung Bukarest gebucht.
Ankunft in den Karpaten

Bereits um 8.30 Uhr fuhren wir mit dem Bus los. Da wir den ganzen Tag unterwegs sein werden, gab es an der Rezeption für jeden ein Lunchpaket zum Mitnehmen. Hierin waren zwei doppelte Brote mit Wurst und Käse, eine Packung Saft, eine kleine Flasche Wasser, ein Stück Obst und ein Müsliriegel.


Die Fahrt bis Bukarest dauerte knapp eine Stunde. Hier gab es dann zunächst eine kleine Stadtrundfahrt, vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, über die großen Hauptboulevards, mit einem Fotostopp am gigantisch großen Parlamentsgebäude, dem Haus des Volkes.

Danach fuhren wir aber zunächst zum Dorfmuseum. Auf einer Fläche von rund 15 Hektar zeigt sich hier das ländliche Rumänien im Kleinformat. Dieses Museum wurde 1936 von dem Soziologen Dmitrie Gusti ins Leben gerufen. Unter seiner Leitung zogen bis zu 1.000 Wissenschaftler und Studenten aus Bukarest in alle Regionen des Landes, um das dörfliche Leben zu erforschen. Insgesamt wurden 47 Bauernhöfe, 29 technische Anlagen und drei Holzkirchen in den verschiedenen Landesteilen abgebaut und originalgetreu hier wieder zusammengesetzt. So wird das dörfliche Leben des 18. und 19. Jahrhunderts gezeigt. Hier hatten wir knapp eine Stunde Zeit, was eigentlich viel zu wenig war, um sich wirklich alles anzusehen.
Kirche im Dorfmuseum

Anschließend ging die Busfahrt weiter zur Altstadt. Dort sind wir mit unserem Reiseleiter viel gelaufen. Er zeigte uns viele interessante Gebäude wie zum Beispiel ein kleines Einkaufszentrum mit sehr interessanter Architektur, kleine Läden und die frühere Karawanserei Hanul lui Manuc, in der sich heute ein Hotel, Geschäfte, Restaurants und Cafés befinden. Hier konnten wir einen Blick in den schönen Innenhof werfen. Dann besuchten wir noch die kleine Stavropoleoskirche, sehr klein und anmutig. Im Innenhof waren gerade ein paar Kinder mit ihrem Lehrer am Malen.
Im Hanul lui Manuc

Danach wurde es dann so langsam wieder Zeit für die Rückfahrt. Diese ging dann nicht nach Giurgiu, sondern nach Oltenita. Die Viva Tiara war inzwischen schon bis dort weitergefahren. So gegen 16.15 Uhr waren wir dann wieder da und das Schiff legte dann auch gleich wieder ab.

Unser Tag in Bukarest war wirklich sehr schön und den Abend genossen wir bei einem schönen Sonnenuntergang auf dem Sonnendeck.

Abendstimmung an Bord
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18.07.2020, Tulcea:

In Tulcea legten wir schon heute morgen kurz nach 7.00 Uhr an. Für hier hatten wir wieder einen Ausflug über VIVA Cruises gebucht und zwar: "Mit Bus und Boot ins obere Donaudelta".

Das Donaudelta gehört zu den faszinierendsten Landschaften Europas. Dieses große, in weiten Teilen menschenleere Gebiet weist zwischen Wüste und Urwald eine ganze Palette von Landschaftsformen und eine beeindruckend reiche Tier- und Pflanzenwelt auf. Zwischen Tulcea und dem Schwarzen Meer fließt die Donau fast ohne Gefälle dahin - nur 0,006 Prozent! -, 20 Prozent des Gebietes liegen sogar unterhalb des Meeresspiegels und so konnte sich eine Übergangszone ausbilden, in der die Grenzen zwischen Fluss, Land und Meer verschwimmen. Geologen datieren ihre Bildung auf das 10. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung. Das Delta bezeichnen sie daher auch als den "jüngsten Boden Europas".

Um 8.30 Uhr sind wir dann mit zwei Bussen losgefahren. An diesem Ausflug haben nun auch fast alle Passagiere teilgenommen. In gut 20 Minuten waren wir schon an einem Deltaarm beim See namens Lacul Câsla. Hier steigen wir in zwei kleine Boote um und dann geht es zunächst quer über den See und dann kreuz und quer durch die vielen kleinen und größeren Kanäle. Tiere, vor allem Vögel, haben wir leider nicht sehr viele gesehen, meistens waren es verschiedene Fischreiher.
Ein Reiher

Die Natur war jedoch sehr beeindruckend. Die Kanäle waren über und über mit Seerosen bedeckt und an den Ufern wuchsen Schilf, Gras und kleinere bis größere Sträucher und Bäume, vereinzelt auch ein paar blühende Pflanzen.

Kanäle im Donaudelta
Zwischendurch hat der Kapitän dann einmal angehalten und eine Seerose mit langem Stiel sowie ein Seerosenblatt aus dem Wasser gefischt. Aus der Seerose hat er dann eine Kette gemacht indem er den Stiel in zwei Teile geteilt und in kleinen Abschnitten geknickt hat. Aus dem Blatt hat er einen Hut gebastelt. Die Seerosenkette wurde dann an eine Dame auf dem Schiff verschenkt. Na, und wer war das wohl? Es war tatsächlich Ilse, die diese wunderschöne Kette bekommen hat. Der Hut ist dann an eine andere Touristen gegangen.
Ilse mit Seerosenkette

Nach einer gut zweistündigen Fahrt waren wir wieder am Ausgangspunkt und sind mit den Bussen zurück zum Schiff gefahren. Auch dieser Ausflug hat uns sehr gut gefallen.

Danach haben wir denn auch pünktlich um 12.00 Uhr wieder abgelegt und sind weitergefahren, das heißt, eigentlich nicht weiter, sondern wieder zurück. Mit Tulcea hatten wir den am weitesten entfernten Hafen dieser Reise erreicht. Den Nachmittag haben wir wieder teilweise auf dem Sonnendeck verbracht. Es war schon ziemlich heiß dort und zur Abkühlung waren wir dann auch mal im Salon.
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19.07.2020, Rousse:

Den Vormittag auf den Weg nach Rousse verbringen wir wieder auf dem Sonnendeck. Gegen 12.45 Uhr legen wir dann dort an. Hier haben wir ebenfalls einen Ausflug über VIVA Cruises gebucht und zwar: "Rousse und Kloster Basarbovo". Dieser Ausflug sollte dann auch eigentlich um 14.00 Uhr starten. Nur, aus uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannten Gründen durfte noch niemand das Schiff verlassen. Erst gegen 14.40 Uhr konnten wir dann von Bord gehen und zum Bus. Später am Abend haben wir dann von Cruises-Director Anton erfahren, dass es einen Todesfall an Bord gegeben hat. Ein Mann ist an einem Herzanfall gestorben. Es waren daher sämtlich notwendigen Behörden an Bord und deshalb hat es so lange gedauert, bis das Schiff freigegeben werden konnte. Das machte uns dann doch sehr bestürzt.
Wir sind dann mit dem Bus zunächst zum Kloster Basarbovo gefahren. Das Kloster wird erstmals 1431 in türkischen Steuerlisten genannt, existierte zu dieser Zeit aber wohl schon mehrere hundert Jahre. Es stellt eine Besonderheit dar, da es das einzige heute noch aktive Männerkloster in Nordostbulgarien und das einzige noch aktive Felsenkloster in Bulgarien ist. Im 19. Jahrhundert erlitt das Kloster größere Zerstörungen und wurde um 1937 restauriert. Daher ist die Ikonostase in der Felsenkirche auch jüngeren Datums. Die Wandmalereien mögen nicht ganz so eindrucksvoll wie die in Ivanovo sein, dafür bezaubert das Kloster durch seine Lage.
Das Felsenkloster Basarbovo

In gut einer halben Stunde hatten wir nun dieses Felsenkloster erreicht. Hier hatten wir mit unserer Reiseleiterin nun eine Führung. Durch den schönen Garten im Innenhof führt eine schmale, recht steile Treppe hinauf zu der eigentlichen Kirche und den früherer Klosterzellen. Hier hatten wir reichlich Zeit für die Besichtigung.

Anschließend fuhren wir mit dem Bus wieder zurück nach Rousse. Hier sind wir als Erstens zum Museum des städtischen Lebens (Kaliopa House) und hatten hier etwas ganz Besonderes: Ein kleines Klavierkonzert, es war wirklich sehr schön, hier zuzuhören. Danach konnten wir uns noch etwas im Museum umsehen und sind dann von dort zu Fuß weiter in die Stadt gelaufen.

Der nächste Besichtigungspunkt war die Kirche Sveta Troitsa. Diese auf den ersten Blick recht kleine und unscheinbare Kirche entpuppte sich jedoch zu einem wahren Augenschmaus. Es ging nämlich direkt hinter dem Eingang in den Keller. Hier war die Kirche richtig groß und wunderschön mit vielen Ikonen, Holzkassettendecken und geschnitzter Innenausstattung. Die Kirche wurde 1764 erbaut und zu damaliger Zeit durften christliche Kirchen nicht höher sein als osmanische Moscheen, daher hat man kurzerhand die Kirche nicht nach oben, sondern nach unten gebaut. Als wir nun diese Kirche betraten, fand hier gerade eine Trauung statt, daher konnten wir sie nicht wirklich gut besichtigen und haben uns nur auf den hinteren Teil aufgehalten.
In der Kirche Sveta Troitsa

Nach der Besichtigung spazierten wir direkt weiter, fast nebenan kamen wir am sehr schön gestalteten Opernhaus vorbei und waren dann auch schon fast im Herz der Stadt auf dem Freiheitsplatz. Dieser Platz präsentiert sich ausgesprochen heiter mit gepflegten Blumenrabatten, einer parkähnliche Grünfläche und einem Brunnen. In der Mitte ragt dann das 18 Meter hohe Freiheitsdenkmal, das 1909 nach Plänen des Italieners Arnoldo Zocchi entstanden ist. Unmittelbar darauf folgte gleich das große imposante Theater. Im Erdgeschoss befanden sich hier verschiedene Geschäfte und Cafés. In einem davon gab es eine Pause mit einem Snack.

Bunter Blickpunkt in der Fußgängerzone
Nach dieser Pause sind wir noch mit unserer Reiseleiterin durch die Fußgängerzone gelaufen und dann mit dem Bus am Stadtpark vorbei zum Schiff. Hier am Anleger gab es noch Souvenirläden und viele sind hier erst einmal eingekehrt. Die Reiseleiterin kam mit hinein und zeigte uns die besonderen Dinge, die typisch bulgarisch sind. Bulgarien ist einer der größten Rosenlieferanten. Es werden auch eine ganze Menge Kosmetikartikel aus dem Rosenöl hergestellt, wie Hand- und Gesichtscremes, Seifen und auch Parfüm. So war hier die Gelegenheit günstig, sich noch etwas für zu Hause zu kaufen.
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20.07.2020, Lom und Vidin:

Am nächsten Tag hatten wir wieder einen geteilten Aufenthalt, morgens für drei Stunden in Lom, dann fuhr die Viva Tiara weiter nach Vidin und legte dort so gegen 17.00 Uhr an. Auf der Informationsveranstaltung am frühen Vormittag erfuhren wir die Stopps und Ausflüge für die nächsten zwei Tage und um 10.30 Uhr legten wir dann bereits in Lom an. Wir hatten hier den Ausflug "Fahrt nach Belogradchik" gebucht. Dieser startete jedoch erst um 13.30 Uhr, kurz bevor das Schiff wieder ablegte und nach Vidin weiterfuhr.

So hatten wir noch reichlich Zeit, uns die Stadt Lom allein anzusehen. Cruises-Director Anton warnte uns jedoch, vorsichtig zu sein. Die Bevölkerung hier sei sehr arm und es würden hier viele Roma leben, die sehr geschickt mit ihren Fingern wären.


Lom war früher eine wohlhabende Stadt und die Händler ließen sich prächtige Bürgerhäuser errichten. Heute leidet Lom an seiner Randlage. Die Bevölkerungszahl nimmt ständig ab. 1985 gab es noch 32.000 Einwohner, heute sind es nur noch rund 20.000.

Nun, der Ort war jetzt wirklich nicht spektakulär, bis auf ein paar wenige aus der früheren Zeit stammende Häuser. Viele Häuser sind jedoch verfallen und alles wirkt verwahrlost. Nach einem kurzen Rundgang durch den Ort sind wir auch gleich wieder zurück zum Schiff.
Ein Kriegerdenkmal in Lom

Dann sind wir mit dem Bus in gut einer Stunde Fahrt nach Belogradchik gefahren. Hier erhebt sich die Kaleto-Festung auf rund 600 Meter Höhe und damit hundert Meter über der Umgebung. Dank der ausgezeichneten strategischen Lage errichteten bereits die Römer hier zwischen dem 1. und 5. Jahrhundert eine Festung; eine zweite, byzantinisch-bulgarische Phase lässt sich auf das 8. und 9. Jahrhundert datieren. Die Osmanen schließlich legten zwischen 1805 und 1837 mithilfe französischer und italienischer Fortifikationsexperten eine Festungsanlage an, die wegen ihrer Solidität und Lage als uneinnehmbar galt. Die Tore, Mauern, Gänge und Gebäudeteile, die heute noch zu sehen sind, gehen ausnahmslos auf diese Zeit zurück. Die Mauern sind bis zu 12 Meter hoch bei einer Dicke von bis zu 2,5 Metern, das gut 10.000 Quadratmeter große Areal umfasst mehrere Innenhöfe und ist über vier Haupttore zugänglich.
Die Felsenlandschaft von Weitem
Schon auf der Busfahrt kurz vor Ankunft bei der Festung machten wir einen Stopp auf der Straße und konnten uns die spektakuläre Felsenlandschaft von weitem ansehen.

Dann, dort angekommen, konnten wir diese Felsenformationen aus der Nähe sehen. Nach ein paar Erklärungen unseres Reiseleiters sind wir dann durch das erste Tor und entlang der großen Mauern, die heute noch mit vielen Schießscharten versehen sind, bis zum zweiten Tor. Hier kamen wir den Felsen dann näher und es führten Stufen zwischen den beiden Felsformationen hinauf zu einem weiteren kleineren Tor. Danach ging es noch über weitere Stufen und einer Leiter bis ganz nach oben. Bauliche Reste waren hier jedoch kaum auszumachen, aber die Aussicht von hier oben war grandios. Nach einer kurzen Verweildauer folgte der Rückweg. Unten angekommen hatten wir noch etwas Zeit bis zur Abfahrt des Busses und konnten uns die paar Souvenirläden ansehen und noch etwas kaufen.
Die Kaleto-Festung

Die Rückfahrt dauerte wieder gut eine Stunde bis nach Vidin. Da die Abfahrt des Schiffes erst für 20.00 Uhr angesetzt war, hatten wir noch Zeit, uns auch in Vidin noch umzusehen. Es reichte uns aber ein kurzer Spaziergang durch den kleinen langgezogenen Park direkt am Ufer der Donau. Der Weg bis zur Festung Baba Vidin war uns jedoch zu weit, so das wir diese nicht gesehen haben. Wir hatten wieder einen sehr schönen Tag. Die Festung war sehr beeindruckend, und vor allem, wir waren dort fast allein.
Das Abendessen war heute auch etwas Besonderes, es gab ein sogenanntes Chef Abendessen. Dazu gab es fünf Gänge: Vorspeise, Suppe, Sorbet, Hauptgericht und Dessert. Zusätzlich noch Pralinen und Cognac. Es war köstlich. Anschließend gab es auf dem Sonnendeck wieder einen superschönen Sonnenuntergang.
Sonnenuntergang
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21.07.2020, Donji Milanovac:


Das Interessanteste an diesem heutigen Tag war nun eigentlich die Fahrt auf der Donau, denn diese ging durch das Eiserne Tor. Auf der Hinfahrt sind wir hier Nachts durchgefahren und haben somit nichts davon gesehen.

Bereits beim Frühstück fuhren wir schon an der berühmten Trajanstafel vorbei. Diese ist doch sehr klein, verwittert und unscheinbar. Da sie direkt über der Wasseroberfläche liegt, kann sie leicht übersehen werden. Trajan ließ am südlichen Flussufer eine Straße anlegen, um das Eiserne Tor vor allem für seine Truppen zu erschließen. Es war eine ungemein mühselige Arbeit, einen Weg in die steilen Felsen zu schlagen. Die Holzstraße war sogar überdacht, damit die Soldaten vor Angriffen von den Bergen geschützt waren. Die Tafel wurde im Jahr 101 angebracht.
Die Trajanstafel

Kurze Zeit danach kamen wir dann schon am grimmigen Decebal vorbei. Dieses 40 Meter hohe Reliefbild wurde von insgesamt zwölf Bildhauern mit der Bauzeit von zehn Jahren geschaffen. Die Fertigstellung war 2004; finanziert wurde es von einem rumänischen Geschäftsmann. Die Rumänen sehen sich heute als Nachfahren auch der Daker und Decebal wird noch heute in Volksliedern besungen.

Auch die weitere Fahrt durch das Eiserne Tor war atemberaubend schön, die hohen schroffen Felsen machten die Donau mal ganz eng, dann wieder weit.
Das Reliefbild des Decebal

Die Durchfahrt am Eisernen Tor
Gegen 9.30 Uhr legten wir dann in Donji Milanovac an. Es wurde hier zwar ein sicherlich interessanter Ausflug angeboten, zu dem wir uns auch angemeldet hatten, dieser fand jedoch wegen der zu geringen Teilnehmerzahl nicht statt. So verließen wir das Schiff und schlenderten durch das kleine Dorf, ja es war wirklich sehr klein und es gab nichts außergewöhnliches zu sehen. Cruises-Direktor Anton gab zwar die Info, dass der Bürgermeister und der Pfarrer bereits informiert worden seien, dass unser Schiff hier anlegt und das dann auch die Kirche geöffnet werden sollte, aber leider war dies nicht der Fall. Lediglich auf dem großen Platz direkt vor der Anlegestelle hatten die Frauen des Dorfes ihre Waren zum Verkauf angeboten. Das waren hauptsächlich Tischdecken mit feiner Stickerei sowie ein paar Kleider und auch Souvenirartikel. Es war da dann noch interessant, einigen Frauen vom Schiff dabei zuzusehen, wie sie mit den Frauen des Dorfes über die Preise verschiedener Artikel verhandelten. Wir selbst haben aber nichts gekauft.
Die kleine Kirche in Donji Milanovac

Gegen 14.00 Uhr war dann auch schon wieder die Abfahrt. Hierbei fuhren wir noch ein ganzes Stück weiter durch das Eiserne Tor bis zum großen Stausee. Hier sieht des Fluss wie ein riesiger See aus. Am linken Ufer in Fahrtrichtung gleich zu Beginn des Stausees liegen die Reste der Festung Golubac. Seit der Fertigstellung des Staudammes umspielt das Wasser den unteren Teil der Burg, die Mauern und neun Türme demonstrieren aber die einstige Wehrhaftigkeit der Anlage, die den Eingang zur Schlucht immer noch zu bewachen scheint.

So ging dann heute ein ruhiger Tag dem Ende entgegen, den wir die meiste Zeit auf dem Sonnendeck der Viva Tiara verbracht haben bei wunderbaren Wetter.
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22.07.2020, Novi Sad:

Heute haben wir schon früh, bereits vor 8.00 Uhr in Novi Sad angelegt. Um 9.30 Uhr gab es jedoch noch eine Informationsveranstaltung für die nächsten zwei Tage. Hierbei erfuhren wir, dass wir bei Osijek (Kroatien) nicht anlegen dürfen. Den genauen Grund hierfür konnten wir leider nicht erfahren. Als Ausweichstadt fahren wir deshalb nach Vukovar, auch Kroatien, und, im Gegensatz zu Osijek, direkt an der Donau gelegen. Anschließend geht es dann nach Bratislava. Wir haben dann für beide Orte je einen Ausflug gebucht.

Nach der Veranstaltung sind wir von Bord, denn Novi Sad wollten wir heute ohne Ausflug erkunden. Unser Ziel für heute Vormittag war die Festung Petrovaradin. Diese liegt auf der anderen Donau-Seite und so sind wir über die Varadin-Brücke hinüber gelaufen. Das Gebiet auf der südlichen Donauseite wurde erst 1945 der Stadt Novi Sad angegliedert. Bis dahin waren die Festung und der sie umgebende kleine Ort selbständig. Erst seit Ende des Zweiten Weltkrieges dient der Ort nicht mehr militärischen Zwecken, die ihn zwei Jahrtausende lang geprägt hatten. In der hervorragend erhaltenen und restaurierten Festungsanlage ist eine ganze Anzahl von Kultureinrichtungen untergebracht, dazu Hotel und Restaurant, Bars und Cafés. Allein der Blick von den Mauern auf Novi Sad und die Donau lohnt den Aufstieg.


Blick von der Festung auf Novi Sad

Nach der Brücke kamen wir durch kleine Straßen der Unterstadt, die Häuser dort waren alle frisch in hübschen Pastellfarben saniert. Vor der kleinen Kirche ging dann ein Weg über viele Stufen nach oben. Zwischendurch gab es mehrmals schöne Aussichtspunkte und die Treppe führte uns direkt zum Tor unterhalb des Uhrturms. Dieser Uhrturm ist das Wahrzeichen der Festung. Hier angekommen machten wir einen Rundgang über die Anlage. Eigentlich hätten wir uns auch gerne das Stadtmuseum im ehemaligen Waffenlager angesehen, nur war der Eintritt ausschließlich in serbischer Währung, dem Dinar, zu zahlen, auch eine Zahlung mit EC- oder Kreditkarte war nicht möglich.
Der Uhrturm

Also besuchten wir noch das Café und tranken dort etwas. Hier trafen wir auch noch ein anderes Paar vom Schiff, mit denen wir schon öfter zusammentrafen und unterhielten uns noch sehr nett. Hier konnten wir dann auch in Euro bezahlen.

Dann traten wir den Rückweg zum Schiff an, denn es wurde Zeit für das Mittagessen. Nach noch einer kleinen Erholungspause sind wir dann wieder los. Jetzt war die Stadt dran.

Ziemlich direkt gegenüber dem Schiffsanleger ging es in die Stadt, vorbei am Reiterstandbild von König Peter. Bald waren wir im Mittelpunkt des Zentrums auf dem großen Platz der Freiheit. Hier dominierte die Marienkirche dank ihres spitzen, 73 Meter hohen Turmes. An dieser Stelle gab es mehrere Vorgängerbauten, die römisch-katholische Marienkirche wurde 1895 fertiggestellt. Die Einwohner von Novi Sad bezeichnen die Kirche oft auch als Kathedrale, das ist streng genommen unrichtig. Der Sitz des Bistum, zu dem Novi Sad gehört, befindet sich in Subotica.

Weiter gab es auf diesem Platz noch viel mehr zu stehen. Direkt gegenüber der Marienkirche befindet sich das Rathaus. Es wurde ebenfalls 1895 nach den Plänen des Architekten Gyorg Molnar errichtet, wie übrigens auch die Marienkirche.  Der Neorenaissancebau ist eine Kopie des Rathauses in Graz. An dem Gebäude fällt neben den allegorischen Figuren vor allem der Turm mit der Glocke auf.
Die Marienkirche
Vor dem Rathaus steht dann noch das auffällige Denkmal für Svetozar Miletic. Der serbische Rechtsanwalt, Politiker und Journalist war im 19. Jahrhundert Bürgermeister von Novi Sad und gilt als einer der bedeutendsten serbischen Politiker seiner Zeit.

Wir schlenderten dann zunächst ohne besonderes Ziel weiter durch die Innenstadt und suchten dann die serbisch-orthodoxe Kirche des heiligen Nikolaus. Diese 1730 erbaute, in eine Grünanlage gebettete, Kirche ist schlicht und elegant. Bekannt wurde sie, weil hier die Söhne von Mileva und Albert Einstein getauft worden sind. Mileva Einstein-Marić stammt aus der Nähe von Novi Sad. Nach längerem Suchen fanden wir sie dann auch endlich. Leider war sie geschlossen und so konnten wir sie nicht von innen besichtigen.

Nun waren wir auch schon lang genug unterwegs und wir traten den Rückweg zum Schiff an. Nach dem Abendessen konnten wir auf dem Sonnendeck noch die schöne Aussicht auf die dunkel werdende Stadt genießen, wenn wir legten erst kurz vor 22.00 Uhr ab.

Abendlicher Blick zur Žeželjev Brücke
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23.07.2020, Vukovar:

In Vukovar haben wir bereits in der Nacht angelegt. Da dieser Ort nicht sehr groß ist und ja kurzfristig als Alternative für Osijek angefahren wurde, haben wir hier auch den über VIVA Cruises angebotenen Ausflug, einen kleinen Stadtrundgang, gemacht.

Vukovar war früher eine elegante Stadt mit schönen Kirchen und zahlreichen überregional bekannten Museen. Von Juli bis November 1991 wurde die Stadt von der serbischen Armee belagert und dabei zu 90 Prozent zerstört. Die Kämpfe forderten mehrere tausend Tote, mehrere hundert Menschen wurden von den serbischen Truppen nach der Eroberung erschossen und von mehreren hundert Verschleppten fehlt bis heute jede Spur. Auch nach fast 30 Jahren nach Ende des Krieges ist Vukovar eine in weiten Teilen zerstörte Stadt. Zwar wurden einige Solitäre und öffentliche Gebäude wiederhergestellt, entstanden einige moderne Zweck- und Wohngebäude, aber ganze Viertel Vukovars liegen immer noch in Trümmern und das Zentrum gleicht in Teilen einer Geisterstadt.
Los ging es um 9.30 Uhr. Wir wurden direkt am Anleger von der Reiseleiterin empfangen und spazierten in die Stadt. Hier war der vergangene Krieg noch allgegenwärtig. Wir kamen auf unserem Weg an einem Haus vorbei, dass als Mahnmal so belassen wurde, wie es in diesem Krieg zerstört wurde, aber in den Fenstern waren farbenfrohe Geranien gepflanzt. Dann waren wir auch schon fast in der Innenstadt und der Fußgängerzone.
Ein zerschossenes Haus
Es ging vorbei am Grand Hotel bis zum Barockpalais Eltz. Etwa ab 1735 bis 1945 wurde Vukovar nachhaltig durch die deutschstämmige Familie von Eltz geprägt und diese baute sich eine Barockpalais, dessen Wiederherstellung vor einigen Jahren abgeschlossen wurde.

Von hier aus ging es auf der Donauseite, vorbei am kleinen Hafen, wieder zurück.
Das Schloss Eltz

Nach Beendigung des Stadtrundganges hatten wir noch Zeit und sind bis zur Kirche des heiligen Philip und Jakob gelaufen, die am höchsten Punkt Vukovars auf einem Hügel am Stadtrand steht. Hier befindet sich auch das restaurierte Franziskanerkloster. Diese Kirche haben wir uns auch von innen angesehen.

Anschließend sind wir wieder in Richtung Anlegestelle gelaufen. Unser Schiff war jedoch noch nicht da. Es ist gleich nach unserem Verlassen morgens um 9.30 Uhr ein Stück weiter gefahren, um an einer anderen Stelle Proviant aufzunehmen. Wir haben uns die Zeit bis zur Rückkehr in einem Café direkt an der Donau-Promenade  vertrieben und haben dann zugesehen, wie die Viva Tiara zurück kam und anlegte.

Unser Schiff, die Viva Tiara mitten auf der Donau
Wir sind dann auch bald wieder zurück auf das Schiff gegangen, da es Mittagessenszeit wurde und die Viva Tiara auch schon frühzeitig kurz vor 15.00 Uhr wieder ablegte. Den Nachmittag haben wir dann zeitweise noch auf dem Sonnendeck verbracht und auch im Salon. Das Wetter war nun nicht mehr ganz so schön, es fing leicht an zu regnen.
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16.07. und 24.07.2020, Flusstage:

Am 16.07.2020 hatten wir unseren ersten Flusstag. In der Nacht sind wir durch das Eiserne Tor gefahren und kamen am frühen Vormittag an der ersten Schleuse Derdap I, dem Kraftwerk Eisernes Tor 1, an. Bei seiner Fertigstellung im Jahr 1972 war es das größte Flusskraftwerk weltweit. Die Größe der Anlage beeindruckt aber auch: 440 Meter lang und gut 55 Meter hoch ist die Staumauer. Zwölf Aggregate erzeugen insgesamt rund 3.000 Megawatt Leistung, die jährlich rund elf Milliarden Kilowattstunden elektrische Energie liefern.
Das Flusskraftwerg Eisernes Tor 1
An Bord ging es derweil sehr entspannt zu, das Wetter war gut und fast alle Passagiere hielten sich auf dem Sonnendeck auf, man beobachtete die Schleusenfahrt, es gab einen leckeren kleinen Gruß aus der Küche und der Bordmusiker spielte auf seinem Saxophon unterhaltsame Musik. Bei der Weiterfahrt wurde die Donau wieder ordentlich breit.

Unser Mittagessen nahmen wir heute mal im Bistro ein und am frühen Nachmittag erreichten wir dann schon die nächste Schleuse, Derdap II. Diese Schleuse hat, im Gegensatz zu Derdap I, die zwei Kammern hat, nur eine Kammer. Hiermit hatten wir dann die letzte Schleuse der Donau bis zu ihrer Mündung in das Schwarze Meer erreicht.
Ein Gruß aus der Küche

Die restliche Zeit des Tages ging dann ohne nennenswerte Höhepunkt zu Ende. Am Abend hatten wir noch einen sehr schönen Sonnenuntergang.

Am 24.07.2020 gab es dann den zweiten und letzten Flusstag dieser Reise. Gegen Mittag kamen wir wieder nach Budapest, wo wir ja schon auf der Hinfahrt unseren Stopp hatten. So fuhren wir also nur durch diese wunderbare Stadt, vorbei an den vielen Sehenswürdigkeiten, die wir zwar schon gesehen hatten, aber immer wieder ein anderes schönes Fotomotiv ergaben. Im weiteren Verlauf gab es dann noch die Sankt-Adalbert-Kathedrale in Esztergom zu sehen. Sie ist die größte Kirche und katholisches Zentrum des Landes Ungarn.

Die Durchfahrt durch Budapest
Damit ging dann auch dieser zweite Flusstag geruhsam zu Ende.
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25.07.2020, Bratislava:

Nun sind wir schon in Bratislava. Angelegt haben wir schon früh morgens gegen 6.00 Uhr. Wir haben auch hier wieder einen Ausflug über VIVA Cruises gebucht: "Stadtrundgang und Bierverkostung". Dieser ging jedoch erst um 10.00 Uhr los. So sind wir bereits schon davor allein in die Stadt gelaufen. Hier kamen wir schon gleich ein einigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Die Beschreibung folgt dann gleich beim Stadtrundgang. Wir sind bis zum Hauptplatz gekommen und dann so langsam wieder zurück zum Schiff.

Um 10.00 Uhr ging es dann mit dem Ausflug los. Wir sind zu Fuß ein kleines Stück gelaufen bis zu einer Haltestelle einer kleinen Bimmelbahn. Unsere Gruppe war recht groß, so gab es auch zwei Reiseleiter und zwei Bahnen. Es ging hinauf auf den Burgberg.

Die Burg erhebt sich auf einem Hügel (dem Burgberg) etwa 80 Meter oberhalb der Donau. Sie gilt als Wahrzeichen der Stadt. Aufgrund ihrer charakteristischen Silhouette wird die Burg umgangssprachlich oft "Der umgedrehte Tisch" genannt.
Die Bimmelbahn

Die Burg war wegen ihrer strategischen Lage am Übergang von den Karpaten zur Donautiefebene lange Zeit vor allem Festungswerk und weniger Repräsentationsobjekt. Im 12. Jahrhundert befand sich hier eine steinerne Burg, die unter Sigismund von Luxemburg ab 1427 befestigt wurde und dabei ihren heutigen Grundriss erhielt. In den Jahren danach wurde sie oftmals um- und ausgebaut. Bei einem Brand im Jahr 1811 wurde sie fast vollständig ruiniert. Anderthalb Jahrhunderte wurden keine erhaltenden Arbeiten vorgenommen, erst 1953 begann man mit systematischen Grabungs-, Sicherungs- und Rekonstruktionsarbeiten.

Die Burg Bratislava

Hier stiegen wir aus und sind mit unserem Reiseleiter rund um die beeindruckende Burg gelaufen mit vielen Erklärungen. Unser Weg führte uns nun so halb um die Burg herum bis zum schönen Burggarten. Dann ging es mit der Bimmelbahn wieder zurück in die Stadt.

Hier sind wir dann noch viel in der Altstadt gelaufen, wie zum Beispiel durch das Michaelertor, dem einzig erhaltenen Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung.

Besonders interessant war der Besuch des "Oldest shop in town", das ist eine Art Souvenirladen, Museum und Antiquitätenladen. Der erste Raum erinnert an einen alten Apothekenraum aus den 20er Jahren. Hier kann man eine Vielzahl von lokalen Lebensmitteln und einige spezielle Souvenirs kaufen. Dann kommt man in ein kleines Museum. Hier werden alte Geldautomaten und andere Ladenausstattungen sowie historische Werbeschilder ausgestellt.
Alte Registrierkassen im oldest shop

Nach dem Besuch dieses kleinen Ladens kamen wir auch schon zum Hauptplatz. Er ist das Zentrum des städtischen Lebens. Er liegt am Schnittpunkt der wichtigen Straßen und mit dem Alten Rathaus befindet sich hier auch das wichtigste Bauwerk des Bürgertums. Weiter ist ein großer Brunnen von 1572 zu finden, der ursprünglich zum Gedenken an Maximilian II errichtet wurde, der sich als erster Kaiser 1563 in Bratislava zum ungarischen König krönen ließ. Das Denkmal blieb, wird seit der Ersten Republik aber, politisch neutral, Rolandsbrunnen genannt.

Weiter gibt es in der Altstadt auch noch ein paar Skulpturen, denen wir begegnet sind und die es auch Wert sind, beachtet zu werden. Die bekannteste Skulptur ist dann aber wohl der Čumil, der "Gaffer". Ihn findet man seit 1997 an einer Straßenkreuzung in der Altstadt. Er schaut grinsend aus der Kanalisation zu den Passanten auf. Auch sehenswert ist Napoleons Soldat. Dieser lehnt hinten an einer Sitzbank auf dem Hauptplatz.
Der Čumil
Nach dem Hauptplatz ging es aber nun zur Bierverkostung. Im Restaurant Srdcovka Reduta wurden wir in einen großen Raum geführt und konnten an Tischen Platz nehmen. Nun gab es drei verschiedene Biere von Gambrinus, einer tschechischen Biersorte. Dazu gab es für jeden eine große Brezel. Schade, die Biergläser waren nicht ganz voll, denn es war sehr lecker und man hätte noch mehr davon haben können.
Das Restaurant Srdcovka Reduta

Nach dieser Verkostung war dann auch die Stadtführung am Ende. Da wir noch etwas Zeit hatten, bevor unser Schiff weiterfuhr, sind wir noch etwas herumgelaufen und noch auf dem Hviezdoslav-Platz gewesen. Am Ende des Platzes und dann rechts herum befand sich noch der Martinsdom, den wir uns noch kurz von außen angesehen haben.

Nun wurde es aber auch Zeit für den Rückweg zum Schiff, denn die Abfahrt war schon für 14.00 Uhr vorgesehen. Batislava ist eine sehr schöne Stadt. Unser Tag hier war wieder wunderbar, auch der Ausflug war gut. Den Nachmittag verbrachten wir überwiegend im Salon, da es wieder leicht regnete. Gegend Abend war es dann wieder recht schön und wir waren noch auf dem Sonnendeck.
Schon wieder fast in Wien
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26.07.2020, Melk:

Nun war der letzte Aufenthaltstag unserer Reise da. Bereits so gegen 7.30 Uhr legten wir in Melk an. Unser Ausflug, wieder gebucht über VIVA Cruises: "Melk Stiftsbesichtigung", begann um 9.45 Uhr. Es war nur eine sehr kurze Busfahrt bis zum Stift. Dort angekommen war unser Bus der Einzige; der Reiseleiter meinte, sonst stehen hier unzählig viele Busse.
Vom Parkplatz aus gehen wir über die Treppenanlage hinunter, kommen am Restaurantsbereich vorbei und dann zwischen den beiden Basteien und dem Portal hindurch zum Torwartlhof. Von hier aus geht es dann weiter in den Prälatenhof. Das ist ein nahezu rechteckiger und mit einem Brunnen verzierter Platz von 84 mal 42 Metern, den als moderne allegorische Darstellungen die vier Kardinalstugenden Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung und Weisheit schmücken. An seiner südwestlichen Ecke befindet sich der Eingang zur Kaiserstiege. Das ist ein überraschend schmaler Zugang zu den eigentlichen Räumlichkeiten. Über eine Treppe hat man das erste Obergeschoss erreicht und befindet sich bereits im Kaisertrakt.
Auf der Treppe Blick Richtung Stift
Unsere Führung begann im Prälatenhof. Dort wurden uns die vier Kardinalstugenden gezeigt und erklärt. Dann sind wir hineingegangen. Leider war es im gesamten Innenbereich verboten, zu fotografieren. Die herausragenden Räume der Führung waren der Marmorsaal, die Bibliothek sowie die Stiftskirche.

Der Marmorsaal ist der frühere Speisesaal für Gäste, insbesondere dem kaiserlichen Hof. Der Name täuscht, denn Marmor ist hier kaum verwendet worden. In der Mitte befindet sich ein Bodengitter, darunter die Heißluftheizung und ein beeindruckendes Deckenfresko von 1731, erschaffen von Paul Troger.

Nach dem Marmorsaal kamen wir zur sogenannten Altane. Das ist eine Terrasse, die Marmorsaal und Bibliothek miteinander verbindet. Es ist ein architektonisches Glanzstück, denn dieses Element schließt die Stiftsanlage elegant nach Westen ab und ermöglicht dennoch einen Blick auf die Westseite der Kirche, eine zweitürmige Fassade, in der sich bereits das Rokoko ankündigt. Hier konnten wir die Aussicht auf die Stadt Melk und über die Donau genießen und es war dann auch erlaubt, Fotos zu machen.

Blick von der Altane auf Melk
Die Bibliothek ist ein mit figürlichen Darstellungen geschmücktes Gesamtkunstwerk aus Intarsienarbeiten und darin aufgestellten kostbaren Schriften aus verschiedenen Epochen. Die Bibliothek hat etwa 100.000 Bände in ihrem Besitz, darunter 750 Inkunabeln (frühe Drucke) und rund 1.800 Handschriften von denen die älteste aus dem 9. Jahrhundert und etwa zwei Drittel aus dem 15. Jahrhundert stammen.

Über eine Wendeltreppe erreicht man die Stiftskirche, das ideelle Zentrum des Stifts und auch der Höhepunkt des barocken Kunstschaffens. Es ist vor allem das Werk des zu seiner Zeit berühmten und vielbeschäftigten italienischen Baumeisters Antonio Beduzzi. Das Hauptschiff wird vom Hochaltar im Osten beherrscht, die Kanzeln und Altäre in den Seitenschiffen sind ebenso sorgfältig gearbeitet. Das eine Seitenschiff ist Benedikt geweiht, das andere Koloman, den beiden Personen, die für die Entwicklung des Klosters so bedeutend waren. Von der Originalorgel aus den Jahren 1731/32 ist wenig geblieben, das heutige Pfeifenwerk stammt weitgehend von 1970.


Hiernach ging es dann wieder zurück in den Prälatenhof und die Führung war beendet. Nun hatten wir noch eine Stunde Zeit, uns allein im Stiftspark umzusehen und dann mit dem Bus wieder zurück zum Schiff zu fahren. Oder aber wir konnten uns auch hier so lange wie wir wollten aufhalten und dann allein zum Schiff zurück laufen. Da es ja nun wirklich nicht sehr weit war und wir auch noch was von der Stadt Melk sehen wollten, sind wir noch hier geblieben, um später allein zum Schiff zurück zu gehen.

So haben wir uns nur relativ kurz in einem kleinen Teil des Stiftspark umgesehen, sind bis zum Gartenpavillon und dann wieder zurück.
Im Stiftspark der barocke Gartenpavillon

Es gab dann einen kleinen Weg, der hinab in die Stadt führte.
Unten angekommen, kamen wir auch so fast im Zentrum der Stadt, über die Straße Rathausplatz, aus. Dort machten wir zunächst einmal eine kleine Pause in einem Café und danach besichtigten wir noch die kleine gotische Stadtpfarrkirche. Danach spazierten wir so langsam in Richtung Donau. Zunächst kamen wir zu einem kleinen Seitenarm der Donau. Hier gab es noch eine Aussichtsplattform, von der man einen wunderbaren Blick auf das Stift hatte, sind über die Brücke, vorbei an der Wachauarena Melk durch den Wald und kamen zum Fährhaus Jensch. Hier konnte man die Hochwasserstände der letzten Jahre ablesen. Von dort war es dann nicht mehr weit bis zur Viva Tiara.

Um 14.00 Uhr legten wir dann schon wieder ab. Das Wetter hatte sich ziemlich zugezogen, war windig und fing auch wieder an zu regnen. So haben wir uns viel im Salon aufgehalten. Am Nachmittag gab es wohl die letzte Informationsveranstaltung dieser Reise, es ging um die Abreise, leider. Die Viva Tiara legt morgen nicht wieder in Engelshartszell an und auch nicht direkt in Passau, nein, wir legen im Industriehafen von Passau-Racklau an. Das war dann für die Reederei aber auch mit viel Aufwand verbunden, denn es gab viele verschiedene Anreisen der Gäste; manche mit dem Auto, das entweder in Passau stand oder auch in Engelhartszell, und manche, die zum Hauptbahnhof mussten.

Aber wir wollten doch noch diesen Abend an Bord genießen. Vor dem Abendessen, heute ein Gala-Dinner, gab es im Salon den Abschiedscocktail und die Verabschiedung der Crew. Das Gala-Dinner war dann auch wirklich sehr gut. Es war ähnlich dem Chef-Abendessen, was wir schon zur Halbzeit der Reise hatten. Den weiteren Abend haben wir dann im Salon verbracht.


Der letzte Sonnenuntergang an Bord
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Die Abreise und Fazit:

Wir kamen dann heute morgen bereits um 7.30 Uhr in Passau an. Da wir an der Altstadt vorbei fuhren, konnten wir diese nochmal von der Donau aus sehr schön betrachten. Nach dem Frühstück begann dann das Aus-Checken. Die Koffer aller Passagiere mussten mit farblichen Bändern gekennzeichnet und bis 7.30 Uhr vor die Kabinentür gestellt werden. Je nach Farbe wurden die Koffer dann in Busse verfrachtet, je nachdem wo es hingehen sollte, Bahnhof, Garage oder Engelhartszell. Das klappte alles sehr reibungslos. Gegen 9.30 Uhr waren wir dann bereits am Hauptbahnhof. Unser Zug ging jedoch erst um 13.37 Uhr.

Wir haben dann unsere Koffer am Bahnhof in einem Schließfach untergebracht und sind zu Fuß in die Stadt gelaufen. Heute war auch das Wetter sehr schön, so dass wir nochmals schönere Fotos machen konnten, als am Anreisetag, wo es nur geregnet hatte. Zwischendurch wurden mal Kaffeepausen gemacht und auch ein Mittagessen war noch drin, bis wir wieder zurück zum Bahnhof sind. Unser Zug kam pünktlich und so dachten wir auch, pünktlich zu Hause zu sein. Das war dann leider nicht der Fall. Denn wegen diverser Störungen gab es insgesamt eine Stunde Verspätung. Aber hierfür erhielten wir schon gleich im Zug das Fahrgastrechte-Formular zum Einreichen bei der Deutschen Bahn. Die Reisepreiserstattung erfolgte dann auch recht zügig.

Fazit:

Die Flusskreuzfahrt mit VIVA Cruises hat uns trotz der widrigen Zeiten wegen des Corvid-19-Virus sehr gut gefallen. Der Kapitän und der Cruises-Director haben auf sämtliche Umstände während der Fahrt sehr gut reagiert und die Route entsprechend angepasst. Auch die Hygiene-Maßnahmen an Bord waren sehr gut. Das Schiff war nur etwa zur Hälfte mit Passagieren belegt, es standen ausreichend Desinfektions-Spender zur Verfügung. Weiter war ein Arzt mit an Bord, der täglich bei allen Passagieren das Fieber maß. Wir fühlten uns zu jeder Zeit sehr gut aufgehoben und sicher.

Die Strecke auf der Donau war wunderbar. Dieses Schiff war in dieser Saison erst das Zweite, dass bis zum Donaudelta fuhr. Die Menschen waren überall sehr freundlich zu uns, man sah ihnen an, dass sie froh waren, dass endlich wieder Besucher kommen. Wir fühlten uns zu keiner Zeit unwohl (na ja, in Lom vielleicht ein bischen....), auch die Hygienemaßnahmen waren überall sehr gut. Für uns hatte diese Reise somit eigentlich nur Vorteile, wir wurden freundlich empfangen und waren an den Hotspots der Sehenswürdigkeiten fast allein.

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