Da es bis
zum nächsten „richtigen“ Urlaub noch so
lange dauert, haben wir Anfang Oktober
noch einen kleinen Kurzurlaub
eingeplant. Hierzu haben wir Ilses
Mutter mitgenommen, vor allem aber auch
deshalb, weil sie uns hierzu eingeladen
hatte, da wir bei ihr zu Hause im Sommer
sehr viel gearbeitet haben (neue
Terrasse).
So verschlug
es uns nach Bad Kreuznach. Angereist
sind wir mit dem Auto, da es von uns
auch nur etwa 2,5 Stunden entfernt
liegt. Losgefahren sind wir nach einem
leckeren Frühstück in einem kleinen Café
in Kamp-Lintfort und waren daher bereits
gegen Mittag dort.
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Das
Sympathie-Hotel Fürstenhof liegt
im Kurgebiet und war schnell
gefunden. Auch waren die Zimmer
bereits fertig und wir konnten
direkt einchecken. Anschließend
machten wir gleich den ersten
Spaziergang entlang der Nahe auf
der Suche nach einem Restaurant,
denn nun hatten wir schon wieder
Hunger. Auch hier wurden wir
schnell fündig und aßen lecker
auf der sonnigen Terrasse des
Restaurants Al Fiume.
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Sympathie-Hotel Fürstenhof |
Danach
führte uns unser Spaziergang wieder
zurück in Richtung der Altstadt. Hier
kamen wir zuerst an den Wahrzeichen der
Stadt, den Brückenhäusern vorbei und
sind über die Alte Nahebrücke in die
Altstadt gelaufen. Diese Brückenhäuser
wurden ab etwa 1480 in
Holzfachwerk-Bauweise erbaut.
Die
Alte Nahebrücke wurde 1300
erbaut und überbrückte die
beiden Arme auf acht
Pfeilern. Heute ist nur noch die
Brücke über den Mühlenteich in
der historischen Form erhalten.
Die Brücke diente damals auch
als ein Teil des Stadtmauerrings
und durfte eigentlich nicht
bebaut werden. Aber es wurde in
der Stadt zu eng und deshalb
errichteten die Bürger nach und
nach zwischen 1480 und 1600 auf
den Pfeilern diese
„Schwarzbauten“. Auf diesem Wege
suchten wir auch gleich ein
nettes Restaurant für das
Abendessen. Wir entschieden uns
da für das Restaurant Mühlentor. |
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Blick von der Nahebrücke |
Zunächst
ging es aber wieder zurück zum Hotel.
Für Mutter war es inzwischen höchste
Zeit zum Ausruhen. Wir beide drehten
dann noch eine kleine Runde entlang der
Nahe. Das Abendessen im Restaurant
Mühlentor war sehr gut. Von außen ist es
ein sehr altes historisches Gebäude, von
Innen jedoch sehr neu und modern
eingerichtet.
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Nach
dem Essen wurde es für Mutter
wieder Zeit zum Ausruhen. Wir
brachten sie zurück zum Hotel
und sind dann wieder los und
suchten uns ein Lokal für den
Abend. Fündig wurden wir hier in
der Altstadt im Holzwurm. Ein
wirklich sehr altes rustikales
Lokal mit einer museumsreifen
Einrichtung. Hier tranken wir
dann noch so ein-zwei Bier bevor
wir dann auch den Rückweg zum
Hotel antraten. |
Im Holzwurm |
Der nächste
Tag verlief dann ähnlich mit
Spaziergängen in die Altstadt und an der
Nahe. Zu Mittag haben wir eine
Kleinigkeit in dem Kleinen Kaffeehaus
nah beim Hotel eingenommen. Am Nachmittag
unternahmen wir dann noch mit der Bimmelbahn namens „Blauer Klaus“ eine
Stadtrundfahrt. Diese startete direkt
gegenüber unserem Hotel am Parkhotel
Kurhaus. Es ging in zirka einer Stunde durch
die Altstadt sowie das Salinental und
war sehr informativ. Später am
Nachmittag waren wir dann noch zum
Shoppen in der neueren modernen
Fußgängerzone östlich der Nahe.
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An der Nahe |
Das
Abendessen haben wir heute im Hotel
eingenommen. Auch das war sehr gut.
Anschließend sind wir wieder noch
alleine los bis zur Schirmbar „Fritz“.
Hier war zunächst noch nicht so viel
los, jedoch je später es wurde, umso
voller wurde es. Es war wieder ein
schöner Abend.
Nun stand schon fast der letzte Tag an.
Hier sind wir mit dem Auto gefahren. Das
erste Ziel war die Römerhalle. Hier
findet man 300 Jahre Römische Kultur und
Geschichte an der Nahe.
Das
keltisch-römische Dorf Cruciniacum
gehörte mehr als 300 Jahre lang zum
Römischen Reich. Hier entstanden ein
Dorf und eine große Villa. In der
Römerhalle werden die Funde aus dieser
Zeit in der Stadt und der Region
gesammelt. Die besonderen Kunstwerke
sind zwei Mosaikböden aus der
unmittelbar an die Römerhalle
angrenzenden römischen Peristylvilla aus
dem 3. Jahrhundert nach Christus. Von
diesem prächtigen Palast mit über 5.000
Quadratmetern überbauter Fläche und mehr
als 50 Räumen allein im Erdgeschoss sind
heute nur noch Reste der Grundmauern
erhalten.
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In der Römerhalle |
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Gleich nebenan liegt das Museum für
Puppentheaterkultur. Auf 700
Quadratmetern sind hier unter anderem
die berühmten Marionetten aus der
Augsburger Puppenkiste, wertvolle
Theatralia zu allen acht von der UNESCO als
Weltkulturerbe anerkannten
Puppenspieltraditionen und interaktive
Probierstationen zu entdecken.
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Puppentheaterkultur |
Als drittes folgt dann noch das Museum
Schlosspark. Hier gibt es eine
stadtgeschichtliche Sammlung des
Rittergutes Bangers und seiner Besitzer
in Verbindung zur Stadt zu sehen.
Sehenswert sind besonders auch die
Skulpturen der aus Bad Kreuznach
stammenden Bildhauerfamlie Cauer.
Alle drei Museen zusammen nennen sich
das KulturViertel der Stadt Bad
Kreuznach und sind mit einem Kombiticket
zu besuchen, was wir dann auch gemacht
haben.
Anschließend sind wir weiter gefahren
bis hoch zur Kauzenburg. Bei dem schönen
Wetter konnten wir auf der
Aussichtsterresse des Restaurants eine
wohlverdiente Pause einlegen und uns an
der prächtigen Aussicht hinunter auf die
Stadt erfreuen.
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Aussicht von der Kauzenburg |
Die Burg wurde um 1200 als Residenz der
Grafen von Sponheim errichtet. Sie blieb
etwa 200 Jahre im Besitz der Erbauer,
dann kam es ab dem 15. Jahrhundert
mehrmals zu Teilungen, so dass es
zwischenzeitlich eine ganze Reihe von
Besitzern gleichzeitig gab. Um 1620
wurde die Burg von den Spaniern erobert.
Danach gab es weitere Eroberungen, ehe
die Franzosen die Burg 1688 sprengten
und niederbrannten. Freiherr von Recum
übernahme 1803 die Burgruine und
gliederte sie ins Rittergut Bangert ein.
In den 1970er Jahren wurde die Burg
saniert um den Tourismus zu fördern.
Eine Stiftung übernahm dann die Burg und
ließ hier ein Restaurant und ein Hotel
errichten.
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Am
Nachmittag nahmen wir dann noch
an einer Kirchenführung der
Pauluskirche teil. Begonnen hat
diese Führung auf dem
Kirchenvorplatz, der ehemals
auch Friedhof und von einer
hohen Mauer umgeben war. Dann
betraten die Teilnehmer das
Kirchenfoyer, wo ihnen zunächst
die Vorgänger-Kirche - eine
dreischiffige gotische
Hallen-Basilika - der Grafen von Sponheim vorgestellt wurde. Mit
einem kleinen Streifzug durch
die bizarre Geschichte der
Entstehung der evangelischen
Kirchengemeinde Kreuznach wurde
die Führung fortgesetzt und die
unterschiedliche Architektur
vorgestellt. Abgerundet wurde
die Führung mit einem Besuch in
der Paulus-Kapelle, der
einstigen Grablege des
Sponheimer Grafengeschlechtes,
dem Begründer der Stadt
Kreuznach.
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Die Kapelle der Pauluskirche |
Nach dieser
sehr informativen Führung hatten wir für
diesen Tag auch genug Programm. Das
Abendessen haben wir im Restaurant Krone
eingenommen. Dieses war direkt in der
Altstadt. Das Essen dort war jedoch nur
Mittelmaß. Am Abend sind wir dann mal in
die neue Fußgängerzone gegangen und waren
hier in Rick's Cafe neben dem Kino.
Nun waren
unsere Tage hier auch vorbei. Am
nächsten Morgen sind wir nach dem
Frühstück wieder nach Hause gefahren.
Fazit:
Bad
Kreuznach ist eine sehr schöne alte
Stadt. Neben den vielen historischen
Gebäuden ist das Kurgebiet hier von
großer Bedeutung. Wir haben uns hier
sehr wohl gefühlt, vor allem bei
wunderbaren Goldenen-Oktober-Wetter. Das
Hotel war sehr gut und ließ keine
Wünsche offen.
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