Urlaub und Me(h)er ..... von Ilse und Gerd
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Mein Schiff-Kreuzfahrt vom 15. Juli bis 24. Juli 2016 in der Ostsee, Baltikum mit Helsinki I (Taufevent und Jungfernfahrt)

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Inhaltsverzeichnis zu den Reiseberichten:

    Die Planung und Ankunft                
     15.07.2016: Taufevent                  
     Seetage und Allgemeines an Bord   
    16.07.2016: Kiel                           
    18.07.2016: Tallinn                        
    19.07.2016: Sankt Petersburg       
     20.07.2016: Sankt Petersburg       
    21.07.2016: Helsinki                     
    22.07.2016: Stockholm                 
   Die Abreise und Fazit                    
 
 
Planung und Ankunft:

Wir hatten schon vor Jahren den Wunsch, einmal eine Jungfernfahrt auf einem Schiff zu unternehmen. Es hatte jedoch immer nicht geklappt, mal war die Fahrt schon ausgebucht, mal passte uns der Termin aus persönlichen Gründen nicht. Als dann der Termin für die Jungfernfahrt der Mein Schiff 5 feststand, haben wir die Fahrt sofort bei Buchungsbeginn gebucht, das war bereits im März 2015. So hatten wir eine sehr lange Vorfreudezeit.

Im Herbst wurde dann bekanntgegeben, dass auch das Taufevent buchbar ist. Die Kosten hierfür waren nicht gerade unerheblich, jedoch sagten wir uns, wenn schon, dann auch mit allem. So buchten wir also das Taufevent noch dazu.

Im Frühjahr dieses Jahres überlegten wir uns noch, wie wir die Urlaubszeit noch etwas verlängern können. Da wir in Kiel, dem Start- und Zielhafen der Fahrt, eine Verwandte wohnen haben und diese dazu auch schon vor einiger Zeit unsere Mutter (natürlich nur Ilses Mutter) zu einem Besuch eingeladen hatte, schlugen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Wir brachten Mutter zu ihrer Nichte und wir machten noch ein paar Tage Urlaub am Schönberger Strand, dann fuhren wir wieder nach Kiel hinein und ließen unser Auto bei der Cousine stehen und diese brachte uns zum Schiff und holte uns auch wieder ab. Danach fuhren wir dann mit Mutter wieder nach Hause.

So haben wir es dann auch gemacht und vier Tage am Schönberger Strand verbracht. Hierzu gibt es auch einen kleinen Bericht und Fotos unter nachfolgendem Link:

   Urlaub Schönberger Strand            

Da die Abfahrt der Mein Schiff 5 bereits um 15.00 Uhr war, haben wir uns schon so gegen 10.30 Uhr zum Schiff bringen lassen. Der Check-in verlief sehr schnell und reibungslos und unsere Kabine war auch schon fertig, so konnten wir diese gleich beziehen. Danach haben wir erst mal das Schiff besichtigt. Es ist ja schon sehr groß und so ganz anders als die alte Mein Schiff 1, auf der wir vor ein paar Jahren gefahren sind. Auch ganz anders als die AIDA-Schiffe. Wir beschlossen, oben anzufangen und uns langsam Deck für Deck nach unten zu arbeiten. Alles haben wir jedoch nicht richtig gesehen, dafür war das alles viel zu viel.

Um 14.00 Uhr hatten wir dann auch auf Deck 12 in der Außenalsterbar einen Termin. Da wir uns schon lange im Vorfeld überlegt haben, was wir in Sankt Petersburg machen (hier darf man ohne teures Visum nicht allein von Bord), haben wir nach privaten Touranbietern gesucht und sind auf Sofia Meshcherina gestoßen. Diese bietet individuelle Touren an. Hier haben wir für beide Tage einen Ausflug gebucht. Mit uns waren dann noch zwei andere Paare mit von der Partie, mit denen wir schon per Email und Whatsapp Kontakt hatten. Mit diesen beiden Paaren waren wir also um 14.00 Uhr in der Außenalsterbar verabredet. Nur leider war es hier ziemlich frisch und zugig, so haben wir uns an eine andere Bar im Innern verzogen. Die Vier waren sehr nett und wir hatten den ganzen Urlaub über viel zusammen gemacht, nicht nur Sankt Petersburg.

Dann wurde es aber auch schon wieder Zeit, nach draußen zu gehen, denn schließlich legte die Mein Schiff 5 ja schon um 15.00 Uhr ab. Auf dem Pooldeck gab es eine Ansprache der TUI Cruises Geschäftsführerin Wybcke Meier und eine kleine Showeinlage. Und dann legte sie ab und machte sich auf den Weg nach Travemünde. Kapitän dieser Reise ist der aus Finnland stammende Kjell Holm. Er hat auch schon die ersten Wohlfühlschiffe "von der Geburtsstunde an" auf den Weg gebracht und leitet nun auch auf der Mein Schiff 5 verantwortlich die Geschicke an Bord.

Laboe, auf den Weg nach Travemünde
 
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Taufevent:

Nach dem Auslaufen und der Showeinlage haben wir uns noch etwas auf dem Schiff umgesehen, waren unter anderem in der Diamant Bar, wo es heute kostenlos Pommery Champagner gab sowie einen extra für die Taufe kreierten Cocktail aus Pulco Lemon, Alpsinth 33, Sprite und Champagner. Dann wurde es langsam Zeit, sich für diesen besonderen Abend mal etwas in Schale zu schmeißen (es war das erste Mal, dass wir zu einer Kreuzfahrt ein Sakko mitgenommen haben!).

Ab 17.30 Uhr fand das Taufdinner statt. Hierzu waren wir eigentlich mit den anderen beiden Paaren locker verabredet, gemeinsam zum Essen zu gehen, aber eben nur locker ohne genaue Termin- und Zeitabsprache. In der Zeit nach dem Auslaufen hatten wir uns auch aus den Augen verloren, so beschlossen wir halt, allein zum Taufdinner zu gehen. Dieses fand in allen Restaurants des Schiffes statt. Wir sind dann zum Atlantik - Mediterran. Hier bekamen wir jedoch keinen Zweiertisch mehr und haben uns dann mit einem anderen Pärchen einen Vierertisch geteilt. 


Speziell für diesen Abend wurde ein 5-Gang-Taufmenü kreiert, welches den Gast auf eine kulinarische Reise durch die anderen Restaurants an Bord entführen sollte. Der erste Gang waren alpine Tapas aus dem Restaurant Schmankerl, der zweite Gang eine handgemachte Ravioli aus der Osteria, dann gab es eine japanische Pizza aus dem Hanami - By Tim Raue. Beim Hauptgang konnte man aus vier verschiedenen Gerichten aus dem Steakrestaurant Surf & Turf wählen und das Dessert war eine Komposition aus verschiedenen Süßspeisen. Dazu wurde zu jedem Gang ein begleitender Wein gereicht. Es war alles ausgesprochen köstlich.
Der festlich gedeckte Tisch

Nach dem Essen, was so fast 2 Stunden dauerte, haben wir uns auf der Kabine erst mal wieder umgezogen. Es war doch sehr frisch an Deck und der Abend würde ja noch lang werden. Als wir dann nach oben kamen, waren wir schon fast in Travemünde.

Der Einlauf war einfach grandios. Die Mein Schiff 5 wurde von unzähligen kleinen und größeren Booten begleitet. Beiderseits an Land waren Menschenmassen unterwegs, es war eine richtige Volksfeststimmung. Dann drehte das Schiff in der Siechenbucht. Das war eine unglaubliche Meisterleistung von Kapitän Kjell Holm, da die Bucht kaum breiter ist als das Schiff lang. Die Menschen an Land winkten und jubelten uns zu. Es war einfach eine wahnsinnig schöne Stimmung.
Einlaufen in Travemünde

Nun kann es losgehen
Dann suchten wir uns einen Platz, an dem wir die Show auch gut sehen konnten. Wir fanden ihn am Ende des großen Pools, genau gegenüber der Bühne. Von hier hatten wir eine recht gute Sicht. Lediglich das Podest, welches über den Pool aufgebaut war mit einer Stange, wo später noch etwas aufgeführt wurde, war leicht sichthinderlich. Als es dann dunkel wurde, begann gegen 22.30 Uhr die Taufshow mit dem offiziellem Taufakt durch die Taufpatin Lena Meyer-Landrut. Zuvor gab es wieder eine offizielle Ansprache von der Geschäftsführerin Wybcke Meier und es folgten verschiedene Showeinlagen wie eine große Gruppe Trommler, die entlang des Pool eine sehr gute Performance ablieferten.
Geschäftsführerin Wybcke Meier

Ganz besonders spektakulär war ein Hochseilakt in fast 50 Metern Höhe vom Artisten Lukas Irmler. Er balancierte über unseren Köpfen zwischen dem Radarmast und dem Schornstein. Dann aber kam endlich Lena. Neben ihrer Begrüßung sang sie zunächst drei Lieder. Danach gaben noch die Artisten "Les Oiseaux du paradis" ihre sensationelle Präsentation an der Vertikalstange im Pool zum Besten.

Die Trommler Artist Lukas Irmler Artisten Les Oiseaux du paradis

Und nun folgte der offizielle Taufakt. Lena sprach die Worte: "Du schönes Schiff.... ich wünsche dir... deiner Besetzung... und deinen Gästen... stets eine gute Fahrt... allzeit eine glückliche Heimkehr... und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel... Ich taufe dich auf den Namen... Mein Schiff 5" Danach wurde ihr ein Laserstab gereicht, das Licht an Deck wurde abgedunkelt und ein blauer Laserstrahl wurde nach oben in der Ferne auf wohl einen speziellen Punkt gerichtet. Das war dann der Auslöser für die Champagnerflasche draußen an der Bordwand, deren zerschellen wir dann auf den zahlreichen Monitoren verfolgen konnten. Zum gleichen Zeitpunkt ertönte das Horn des neu getauften Schiffes und ein sagenhaftes Feuerwerk begann. Anschließend bekam die Taufpatin Lena noch ein Geschenk überreicht, ein goldenes Armband. 
Lena Meyer-Landrut

Damit war dann der offizielle Taufakt beendet und es begann die Taufparty. Es war einfach eine super schöne Veranstaltung, nun ja, wir haben ja keinen Vergleich, war ja unser erstes Taufevent, was wir life miterlebt haben.
Wir haben zwar eine Menge Fotos gemacht und auch gefilmt, leider ist nicht alles so gut geworden. Die Fotos, die sich zeigen lassen können, haben wir natürlich veröffentlicht. Aber sie geben die tatsächliche Stimmung ja nur schlecht wieder. 
 
Feuerwerk

Wir haben hier nachfolgend ein Youtube-Video eingefügt, dass die ganze Veranstaltung, natürlich auch nur auszugsweise, wiedergibt. Genau so haben wir es auch erlebt.



Als wir später auf unsere Kabine zurückkamen, fanden wir dort eine große Mein Schiff-Tüte als unser Taufgeschenk mit folgendem Inhalt: eine Flasche Taufsekt, zwei kleine Kosmetikproben, ein Glas Terrine vom Kleeschwein, je ein kleines Gläschen Honig und Marmelade, mehrere verschiedene Teebeutel, zwei Schlüsselbänder mit dem Aufdruck Mein Schiff 5 Jungfernfahrt und Werbeprospekte.
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Seetage und Allgemeines an Bord:

Seetage hatten wir insgesamt zwei. Den ersten direkt nach dem Auslaufen aus Kiel, der eigentlichen Jungfernfahrt, und den zweiten der letzte Tag vor der Ankunft in Kiel.

Am ersten Tag war das Wetter nicht ganz so schön, so dass wir uns noch etwas auf dem Schiff umgesehen und in der TUI-Bar gechillt haben. Dann haben wir noch die Sauna ausprobiert. Diese war ausgesprochen leer und so machte das Saunieren Spaß. Am Nachmittag hatte sich das Wetter gebessert und wir konnten noch was die Sonne auf dem Pooldeck genießen. Für 17.00 Uhr waren wir dann mit unseren beiden bekannten Paaren zum Shuffleboard verabredet. Bisher hatten wir das noch nie gespielt, aber es hat Spaß gemacht.
Zwei lustige Gesellen am Poolrand

Der zweite Seetag war vom Wetter her besser und wir waren die meiste Zeit auf dem Pooldeck.

Während des Taufevents waren sehr viele Prominente an Bord. Leider haben wir diese nie gesehen, oder nicht erkannt. Den einzigen Promi, den wir gesehen haben, war Dieter Hallervordern mit seiner jungen Freundin. Sie waren am ersten Abend nach dem Ablegen in Kiel in der Abtanzbar. Weiter war auch Tim Raue persönlich an Bord, er hat am ersten Seetag auf dem Pooldeck persönlich kleine Probierhäppchen aus seinem Hanami Restaurant gereicht.

Sonnenuntergang

Essen waren wir fast jeden Abend im Atlantik Klassik und einmal im GOSCH Sylt und es war immer sehr gut. An Shows haben wir uns nicht alle angesehen. Sehenswert war die neue Show "Die Zeitreisenden". Diese Show wurde ganz neu für die Mein Schiff 5 konzipiert.

Am ersten Abend in Sankt Petersburg gab es eine große Poolparty mit verschiedenen kleinen Buffets, wie das berühmte Schokoladenbuffet, weiter gab es Kaviar und das Highlight war eine riesige Jungfernfahrtstorte. Leider hatten wir ja schon vorher im Atlantik gegessen, so dass wir gar keinen Hunger mehr hatten, obwohl es so gut und lecker aussah. Lediglich den Kaviar haben wir noch probiert.
Die Jungfernfahrtstorte

Ansonsten war noch der letzte Abend im Theater schön. Es wurde eine große Seekarte verlost. Hierzu konnte jeder Lose kaufen und dann wurden von zwei kleinen Glücksfeen die Nummer gezogen. Leider haben wir nicht gewonnen. Anschließend sind noch einmal alle Gastkünstler dieser Reise aufgetreten und dann hat sich die Crew verabschiedet. Aus jeder an Bord anwesenden Nation kam mindestens eine Person mit der entsprechenden Landesflagge auf die Bühne. Leider können wir nicht mehr genau sagen, wie viele es waren, jedoch auf jeden Fall über 40. Das war ein sehr schönes buntes Bild.

Die Verabschiedung der Crew
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16.07.2016, Kiel:

Da wir ja in Kiel eine Verwandte wohnen haben, hat uns diese vom Schiff abgeholt und wir sind zusammen an der Hafenpromenade, der Kiellinie, entlang gelaufen. Hier kamen wir an mehreren Ministeriumsgebäuden und der Landesregierung vorbei. Da unsere Mutter natürlich auch mit dabei war, viel der Spaziergang nicht so üppig aus. Auf dem Rückweg schauten wir uns noch das kleine Aquarium GEOMAR an. Nach einer Mittagspause in einem netten Lokal spazierten wir noch weiter am Kieler Schloss und der Sankt Nikolai Kirche, welche wir uns auch von innen angesehen haben, vorbei. Danach noch ein Stück auf der Holstenstraße, der ältesten Fußgängerstraße Deutschlands. Anschließend traten wir dann auch schon wieder den Rückweg Richtung Hafen an. Hier verabschiedeten wir uns von der Cousine und der Mutter und sind zurück auf die Mein Schiff 5.

Kiel Hafenpromenade
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18.07.2016, Tallinn:
 
Der Blick vom Schiff auf Tallinn war schon sehr schön. Wir sahen aber auch, dass noch zwei weitere Kreuzfahrtschiffe sowie drei große Fähren im Hafen lagen. Somit war es sehr voll in der Stadt.

Blick auf Tallinn vom Schiff aus
Wir haben uns zum gemeinsamen Landgang mit dem einen, uns schon bekannten Paar für die Sankt Petersburger Ausflüge, verabredet. Wir sind dann also zu Fuß in die Stadt gelaufen. Schon von weitem sahen wir die Dicke Margarethe und den Turm der Olaikirche. Der Geschützturm, genannt "Dicke Margarethe", wurde, ebenso wie die große Strandpforte errichtet, um die Stadt vor Angriffen von See aus zu schützen aber auch, um Gästen Eindruck zu machen. Heute befindet sich hier das Estnische Meeresmuseum. Nachdem wir die Pforte durchschritten hatten, folgten wir der Pikk Straße und sind dann aber gleich nach links in die Tolli Straße und wieder links in die Lai Straße abgebogen und kamen an der Olaikirche vorbei. Diese Kirche erhielt ihren Namen nach dem norwegischen König Olav II Haraldsson und wurde im Jahr 1267 erstmals erwähnt.
Die Olaikirche
Wir sind jedoch weitergelaufen bis wir zum Domberg und damit zur Alexander-Newski-Kathedrale kamen. Dieses spektakuläre Gebäude mit den Zwiebeltürmen ist Estlands Hauptkathedrale des russisch-orthodoxen Glaubens. Sie wurde erst 1900 errichtet, als Estland Teil des zaristischen Russlands war und sollte auch ein Symbol für die religiöse und politische Vorherrschaft des Reiches im zunehmend aufsässigen Baltikum sein. Es fand jedoch gerade eine Messe in der Kathedrale statt und es durften keine Fotos gemacht werden, auch eine richtige Besichtigung war leider nicht möglich. Wir sind daher weitergegangen bis zum Tallinner Dom Sankt Marien. Diesen konnten wir dann auch von innen besichtigen. Die erste Erwähnung dieser damaligen Holzkirche war im Jahr 1233. Die heutige Steinkirche ist im Jahr 1240 fertiggestellt und als Hauptkirche des Marienlandes der Jungfrau Maria geweiht worden.
Die Alexander-Newski-Kathedrale
Weiter führte uns unser Weg zu einer besonderen Aussichtsplattform. Hier war es wieder, welche Überraschung, sehr voll, aber wir bahnten uns den Weg bis nach vorne und hatten von dort einen sehr schönen Ausblick auf die Stadt. Unser Weg führte uns dann weiter vorbei am Garten des dänischen Königs (Taani Kuningaaed). Einer Legende nach, als die Dänen die Schlacht im Jahre 1219 fast verloren hatten, fiel eine Flagge aus dem Himmel runter, die dem König Valdemar II Glück brachte und die Dänen die Schlacht gewannen. Später wurde diese Flagge die Nationalflagge von Dänemark und die Skulptur "Tuli lipp" (deutsch: "Es kam eine Flagge") erzählt hiervon.
Im Garten des dänischen Königs
Da wir nun schon eine Weile unterwegs waren und es außerdem ziemlich warm war, suchten wir nach einen Restaurant für eine Trinkpause. Das war leider gar nicht so einfach, die Stadt war nämlich ziemlich voll mit Touristen. Aber gleich hinter dem Garten des dänischen Königs ging eine ganz kleine Gasse hinab und hierin befand sich eine kleine Gaststätte im Hinterhof. Dort waren noch ein paar Plätze frei und wir konnten eine Pause in der Sonne genießen.

Danach gingen wir weiter hinunter und kamen in die sogenannte Unterstadt. Leider haben wir es verpasst, das Rathaus und die älteste Apotheke so wirklich zu sehen, vermutlich sind wir daran vorbeigelaufen, ohne es so richtig mitzubekommen. Wir machten uns dann wieder auf in Richtung Hafen. Auf einem größeren Platz in der Nähe des Hafens gab es noch eine große Treppenanlage. Aus Neugier, was es denn oben wohl zu sehen gibt, sind wir hier noch hinaufgelaufen. Nun ja, viel war es nicht. lediglich eine Aussicht auf den Hafen mit Blick auf die dort liegende AIDAmar, dahinter lag dann die Mein Schiff 5, welche jedoch kaum zu sehen war.


Ein Blick zurück auf Tallinn
So sind wir wieder hinunter gelaufen und auf direktem Weg zum Hafen. Einen kurzen Fotostopp legten wir noch an dem Anleger der AIDAmar ein, denn von hier hatte man nun einen hervorragenden Blick auf die Mein Schiff 5.

Wieder an Bord erlebten wir das Ablegen von Tallinn beim Shuffleboard. Unser Tag in Tallinn war sehr schön, auch wenn wir nicht so viele Sehenswürdigkeiten besichtigt haben und die Stadt sehr voll war. Das Wetter hätte auf jeden Fall nicht besser sein können.
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19.07.2016, Sankt Petersburg:

Am Morgen legte nun die Mein Schiff 5 in Sankt Petersburg an. Hier hatten wir für beide Tage ja einen individuell geführten Ausflug (Adresse siehe Sehenswürdigkeiten-Seite) gebucht. Unsere Gruppe bestand aus nur insgesamt 6 Personen. Die anderen beiden Paare, die mit daran teilnahmen, hatten wir ja schon kennengelernt. So gingen wir gemeinsam von Bord und warteten in der Terminalhalle auf Sofia, der Inhaberin der Reiseagentur. Sie kaum auch fasst pünktlich um 10.00 Uhr mit einer Mitarbeiterin, die auch beide Tage unsere Gruppe führen wird. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung fuhren wir auch gleich mit einem Kleinbus in die Stadt.

Unser erste Halt war an einer Metro-Station. Wir fragten uns vorher, was ist an einer U-Bahn denn so Besonderes, aber hinterher wussten wir es. Solche U-Bahn-Stationen hatten wir noch nie gesehen. Los ging es an der Station Vasileostrovskaya. Diese war jetzt noch nichts Besonders, sah aus wie fast überall auf der Welt, sehr modern, fast ähnlich wie in Singapur mit einem geschlossenen Bereich zu den Schienen. Nur bis wir dort auf dem Bahnsteig ankamen, ging es zunächst einmal ganz tief hinab. So eine lange Rolltreppe haben wir noch nie gesehen, sie sah fast unendlich aus. Aber diese Metro ist eines der tiefstgelegenen U-Bahn-Systeme der Welt. Die erste Linie wurde bereits am 15. November 1955 eröffnet. Wir stiegen hier also ein und fuhren etwa 2 oder 3 Stationen, bis wir wieder ausstiegen.
Station Ploschtschad Wosstanija

Da kamen wir dann auf diese erste alte Linie von 1955 an der Station Ploschtschad Wosstanija. Die massiven Pylonen, die die Mitte der Halle in zwei Reihen von den Warte- und Gleisbereichen trennen, sind im Sockelbereich mit rotem Marmor verkleidet, dazu der Fußboden im Einklang damit mit roten Granitplatten. Die Kanten der Pylonen sind über das halbrunde Gewölbe durch arkadenartige Ornamentkompositionen miteinander verbunden.

Nachdem wir uns hier stattgesehen hatten, stiegen wir wieder ein und fuhren bis zur Haltestelle Puschkinskaja. Diese Station war ebenso prunkvoll wie auch die nächste Station mit dem Namen Technologitscheski Institut. Weiter ging es dann zur Station Narwskaja. Am prunkvollsten war dann fast die letzte besuchte Station: Awtowo. Hier war besonders die Stuckdecke mit riesigen Kronleuchtern sehenswert, ebenso wie die zum Teil mit Glaskacheln verkleideten mächtigen Säulen.
Station Awtowo

Nach diesen nun ausgiebigen Metro-Fahrten ging es wieder mit unserem Bus weiter. Der nächste Punkt unseres Tagesprogrammes war der Peterhof. Dieses etwas außerhalb der Stadt liegende Schloss war ursprünglich von Peter I. errichtet und von seinen Nachfolgern ausgebaut worden und gilt als "russisches Versailles". Seit 1990 ist es als Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen. Leider hatten wir für eine Innenbesichtigung nicht die Zeit, sondern wir besuchten lediglich die Parkanlage. Jedoch gerade dieser Schlosspark war wunderschön, nur die vielen Touristen "störten". Der Park gliedert sich in dem Unteren Garten, der von der Goldenen Kaskade und dem Kanal zur Ostsee dominiert wird, und dem Oberen Garten, der der Front des Schlosses vorgelagert ist. In der gesamten Parkanlage befinden sich originelle Wasserspiele mit über 150 Fontänen. Diese werden über ein ausgeklügeltes unterirdischen Rohrsystem gespeist und funktionieren ausschließlich durch natürliches Gefälle.

Blick aus Richtung Schloss bis zur Ostsee
Hier hatten wir dann reichlich Zeit und es wurde uns von unserer Reiseführerin alles sehr ausführlich erklärt. Nachdem wir hier nun fast alles gesehen haben, fuhren wir mit unserem Bus wieder zurück in die Stadt, denn für 15.00 Uhr war noch eine Bootsfahrt auf den Flüssen vorgesehen. Hier kamen wir dann auf den letzten Drücker an und das Boot war eigentlich schon voll. Es waren wohl alles verschiedene Reisegruppen von Sofia und nach ihren eigenen Angaben hatte sie ein größeres Boot geordert, welches wohl aber nicht gekommen ist. So hatten wir dann kaum noch Platz auf dem Oberdeck und unten wollten wir nicht sitzen. Es wurden dann ein paar Stühle von unten geholt und dazwischen gestellt. So saßen wir dann wohl alle etwas sehr eng beieinander, aber es ging gerade noch so.

Die Bootsfahrt selbst war gut. Es ging zunächst den kleinen Fluss Moika entlang bis zum Fluss Fontanka an vielen schönen Gebäuden des russischen Adels vorbei. Dann kamen wir zum Newa, den größten Strom von Sankt Petersburg. Von dort ging es wieder zurück zum Anlegepunkt. Die Fahrt war sehr interessant, gesäumt von den vielen großartigen Gebäuden und den vielen kleinen niedrigen Brücken.

Die Troizki-Brücke über der Newa

Nachdem wir dann wieder in unseren Bus gestiegen sind, fuhren wir zur Auferstehungskirche, auch Blutskirche genannt. Diese Auferstehungskirche ist eine Memorialkirche und wurde nach dem Vorbild der Moskauer Basilius Kathedrale gestaltet.
Sie ist das einzige große Kirchengebäude in der Innenstadt, welche nicht italienischen und klassizistischen westlichen Baustilen folgt und deshalb besonders auffällig ist. Erbaut wurde die Kirche von 1883 bis 1912 zum Andenken an Kaiser Alexander II. an der Stelle, wo er 1881 tödlich verletzt wurde. Dieses einmalige Architekturdenkmal verbindet die Traditionen der altrussischen Baukunst mit der wunderschönen Innenausstattung aus Mosaikbildern, Halbedelsteinen und Steinschnitzereien aus verschiedenen italienischen Marmorarten. Die Mosaiken wurden nach gemalten Vorlagen der russischen Maler gemacht und erstrecken sich über eine Fläche von etwa 7.000 Quadratmetern und sind damit eine der größten Mosaiksammlungen von Europa.
Detail der Außenansicht der Auferstehungskirche
Dieses Wunderwerk konnten wir jetzt also besichtigen. Es war eine unglaubliche Pracht, all diese Mosaike zu sehen. Unsere Reiseführerin erklärte uns viele der besonderen Stellen.

Danach ging es zur nächsten Kirche, der Isaakskathedrale. Diese Kathedrale ist die größte und prächtigste Kirche in Sankt Petersburg und eine der größten sakralen Kuppelbauten der Welt. Sie ist 111 Meter lang, 97 Meter breit und 101,50 Meter hoch. Der Durchmesser der vergoldeten Hauptkuppel beträgt 26 Meter. In der Kathedrale finden 10.000 Menschen Platz. Erbaut wurde sie von 1810 bis 1858 und sollte die Position Russlands als neue europäische Großmacht zum Ausdruck bringen. Verziert wird sie mit 112 festen Granitsäulen. Jede einzelne davon wiegt bis zu 114 Tonnen. Im Innern befinden sich über 200 meist großformatige Gemälde und Mosaiken sowie zehn große Säulen aus Malachit und zwei aus Lapislazuli. Die Wände sind geschmückt mit verschiedenen Marmorarten, Edel- und Schmucksteinen.
Detail der Außenansicht der Isaakskathedrale
Auch hier verweilten wir einige Zeit und unsere Reiseführerin erklärte uns vieles. Die Größe der Kathedrale war schon sehr beeindruckend.

Danach war unser erster Tag in Sankt Petersburg auch schon so ziemlich vorbei. Unser Bus brachte uns zurück zur Mein Schiff 5. Zum Verarbeiten der gesammelten Eindrücke blieb jedoch nur wenig Zeit, da heute Abend noch eine große Poolparty unter dem Motto "Jungfernfahrtsnacht" stattfand. Hierzu haben wir schon unter dem Punkt Seetage und Allgemeines an Bord berichtet.
Wir hatten auf jeden Fall einen sehr erlebnisreichen Tag und freuten und schon auf die Fortsetzung am nächsten Tag.
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20.07.2016, Sankt Petersburg:

An unserem zweiten Tag in Sankt Petersburg wurden wir sehr pünktlich von unserer Reiseführerin am Terminal des Hafens abgeholt und machten uns zuerst auf den Weg in die Stadt. Auf Wunsch unserer Gruppe wollten wir etwas vom Alltagsleben der Sankt Petersburger erfahren und zum Beispiel einen Friedhof, einen ganz normalen Supermarkt und Markt besuchen. Dieser Wunsch wurde uns erfüllt.

Den ersten Stopp legten wir somit an einem Friedhof, dem Smolensky Friedhof, einem der ältesten Friedhöfe in Sankt Petersburg ein. Er befindet sich auf der Wassiljewski-Insel. Unserem Eindruck nach waren die meisten Gräber sehr ungepflegt, nicht so, wie man das aus Deutschland kennt. Allerdings gab es auch sehr viele sehr alte Gräber, jedoch auch welche neueren Datums. Zum Beispiel sehr viele Gräber von sehr jungen Menschen, teilweise Mütter mit Kleinkindern, alle mit dem gleichen Datum: 22. August 2006. Eine Recherche hat ergeben, dass an diesem Tag ein Flugzeug auf dem Pulkovo-Airlines-Flug 612 etwa 50 Kilometer nördlich der Stadt Donezk in der Ukraine abgestürzt ist. Vermutlich haben in diesem Flugzeug sehr viele Bürger aus Sankt Petersburg gesessen.
Auf dem Smolensky Friedhof
Nach einem kurzen Rundgang über den Friedhof ging unsere Fahrt weiter zu einem Supermarkt. Vieles hierin war so, wie man es von einem Supermarkt kennt und erwartet, jedoch gab es auch einige Dinge, die uns sehr fremd waren. So gab es beispielsweise in der Tiefkühltheke loses kleingeschnittenes Gemüse und Obst zu kaufen, wo sich der Kunde dann die für ihn erforderliche Menge selbst entnehmen und in Tüten packen konnte. Eigentlich sehr praktisch, bei uns aber wohl aus hygienischer Sicht kaum vorstellbar. Auch gab es verschiedene Lebensmittel, die uns relativ unbekannt waren, wie zum Beispiel eine Schokoladenbutter.

Danach ging es noch zu einer Markthalle. Diese war jetzt ähnlich wie in vielen anderen Ländern auch. Es gab hier alle möglichen Lebensmittel, ob Frischfleisch, Obst, Gemüse, Blumen, Gewürze und ähnliches zu kaufen.

Unser erster richtiger touristischer Besichtigungspunkt war dann die Ostspitze (Strelka) der Wassijewski-Insel mit den Rostra-Säulen. Hier, wo sich die breite Newa in zwei Arme teilt, spürt man deutlich die "Königliche Macht" des Hauptflusses Sankt Petersburgs. Hier befindet sich die Birschewaja Ploschad. Der Platz wird dominiert vom klassizistischen Gebäude mit seiner imposanten Säulenfassade, der ehemaligen Börse. Heute ist hier das Marinemuseum untergebracht. Die beiden jeweils 32 Meter hohen rot-braunen Rosta-Säulen baute man nach der alten römischen Tradition. Im 19. Jahrhundert dienten sie als Leuchttürme.

Von diesem Platz hat man einen sehr schönen Panoramablick auf das Newa-Delta, der Peter- und Paul-Festung sowie in der anderen Richtung auf die Eremitage.
Eine der Rostra-Säulen
Nach einer ausreichenden Fotopause fuhren wir weiter durch verschiedene Straßen mit schönen Häusern bis wir zum Palastplatz kamen. Dieser Platz ist der größte und imposanteste Platz der Stadt und zugleich eine Art architektonische Krone der nördlichen Metropole Russlands. Im Norden des Platzes befindet sich das älteste und bekannteste Gebäude, der barocke, weiß-grüne Winterpalast der russischen Zaren. Dieser ist heute ein Teil der Eremitage. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich bogenförmig die klassizistischen Generalstabsgebäude mit seinem Triumphbogen. Das Zentrum des Platzes wird von der Alexandersäule geschmückt. Diese Säule besteht aus rotem Granit und ist mit 47,5 Meter die höchste ihrer Art auf der Welt. Ihr Gewicht beträgt 500 Tonnen. Auf diesem Platz fanden viele historische Ereignisse statt, wie zum Beispiel die Demonstration von 1905, als auf die Menschenmenge geschossen wurde und dieser Tag deshalb als "Blutiger Sonntag" in die Geschichte einging. Weiter begann hier im Jahr 1917 in der Nacht vom 25. Oktober die russische Oktoberrevolution unter der Führung Lenins.

Die klassizistischen Generalstabsgebäude mit dem Triumphbogen
Nun standen wir also auf diesem geschichtsträchtigen Platz und hatten genug Zeit für Fotos. Nach diesem Halt ging es weiter zu einem kleinen Souvenirshop, in dem man nach dem Toilettengang noch einen kostenlosen Kaffee bekam. Der eine oder andere kaufte natürlich auch was. Nun war es aber auch schon fast Mittag und für den Nachmittag hatten wir ja noch einen großen Programmpunkt vor uns: den Katharinenpalast. Da dieser etwa 25 Kilometer außerhalb von Sankt Petersburg in Puschkin lag und dort ein großer Touristenandrang herrschte, wurde es Zeit loszufahren.

Der Katharinenpalast wurde als Sommerresidenz für die Ehefrau von Peter dem Großen errichtet. Das Gesamtkunstwerk ist vor allem mit den Zarinnen Elisabeth und Katharina II. verbunden, die ihm ihre Prägung gaben. Elisabeth ließ das Anfang eher bescheidene Steinhaus zu einem großzügigen Anwesen ausbauen und nannte das Schloss "Katharinenpalast" zum Andenken an ihre Mutter. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Katharinenpalast ebenso wie Peterhof zum größten Teil zerstört und seine Kunstschätze von den Deutschen geraubt. Auch das legendäre, fast unversehrt gebliebene Bernsteinzimmer wurde 1941 von der Wehrmacht abgebaut und in ein Königsberger Schloss transportiert. 1944 wurde es abermals verpackt und weiter nach Westen verfrachtet. Seitdem ist es verschollen. Im Mai 2003 zum 300-jährigen Jubiläum Sankt Petersburgs, erhielt die Welt dieses Wunder wieder zurück. Nach aufwendiger Forschung, Planung und Rekonstruktion wurde das Bernsteinzimmer neu geschaffen.

Der Katharinenpalast
Als wir nun dort ankamen, war das Wetter nicht mehr sehr schön, es nieselte leicht, und wir mussten noch eine ganze Zeit lang warten, bis wir nun hinein konnten in diesen wundervollen Palast. Dann betraten wir ihn und waren zuerst im Paradesaal mit der Paradetreppe. Hier dauerte es wieder eine Weile bis es weiterging und so konnten wir uns hier gut umsehen, zumal wir auch fast allein hier waren. Dann kamen wir aber in den großen Ballsaal. Dieser war schon atemberaubend mit seinen Fensterreihen auf beiden Seiten, dazwischen überall große Spiegel, die mit vergoldeten barocken Holzschnitzereien üppig verziert waren. Weiter kamen wir zur goldenen Zimmerflucht, mehrere in barocker Üppigkeit gestaltete Räume, die als Speisezimmer, Gästeräume oder Bildergalerien dienten. Den Höhepunkt bildete dann das Bernsteinzimmer. Hier war das Gedränge auch etwas größer und das Fotografieren war strickt verboten.
Detail in einem der Räume im Katharinenpalast
Dann waren wir auch fast durch. Noch ein Toilettenbesuch und dann haben wir dem Park noch einen kurzen Besuch abgestattet. Für eine ausgiebige Besichtigung des Parkes war leider keine Zeit mehr, da wir nun auch zurück nach Sankt Petersburg und zu unserem Schiff mussten.

Und somit ging dann auch unser zweiter Tag in Sankt Petersburg dem Ende entgegen. Wir haben viel gesehen, jedoch noch lange nicht alles. Um 18.00 Uhr hieß es dann Abschied nehmen von einer beeindruckenden Stadt, die wir gerne noch einmal besuchen würden.
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21.07.2016, Helsinki:

Für Helsinki hatten wir keinen Ausflug gebucht, da wir die Stadt allein erkunden wollten. So haben wir uns mit einem Paar vom Sankt-Petersburg-Ausflug verabredet und sind gemeinsam los. Direkt am Hafen vor dem Schiff standen die Hop-on Hop-off Busse. So buchten wir dort die Tickets, deren Preis dann auch noch praktischerweise direkt vom Bordkonto abgezogen wurde. Wir erhielten die Kopfhörer und einen Plan mit der Route und den Stopps der Busse und fuhren los. Unseren ersten Stopp machten wir dann an der Felsenkirche.

Die Temppeliaukio-Kirche, wie sie eigentlich heißt, ist eine moderne Felsenkirche und ein herausragendes Beispiel für die finnische Architektur der 1960er Jahre und ist dem späten Expressionismus zuzuordnen. Geplant wurde die Kirche von den Architekten (und Brüdern) Timo und Tuomo Suomalainen und 1969 fertiggestellt. Hineingebaut wurde sie in einen Granitfelsen. Durch ein Kupferdach mit 180 Fenstern kommt jedoch ausreichend Tageslicht hinein. Die Kirchenwände bestehen aus unbehauenem Fels. Die Kirche wird nicht nur für Gottesdienste, sondern auch für Konzerte genutzt und ist eine Touristenattraktion.
Wir haben uns nun in der Kirche umgesehen. Sie ist wirklich sehr ungewöhnlich und natürlich aufgrund ihres jungen Alters sehr modern.
In der Felsenkirche
Während unseres Aufenthaltes spielte ein Mann auf einem Piano. Die Akustik war echt gut. Von der Empore hatte man einen besonders guten Blick auf den unteren Bereich und das Kupferdach mit den Fenstern.

Nachdem wir genug gesehen hatten, machten wir uns zu Fuß auf den weiteren Weg. Da haben wir uns jedoch etwas verschätzt. Denn der Weg bis zum nächsten Bus-Stopp, wo auch gleichzeitig die nächste Sehenswürdigkeit wartete, war schon recht lang und jetzt nicht so besonders sehenswert. Da haben wir viel Zeit verloren und hätten besser wieder an der Kirche in den Bus steigen sollen. Nun gut, so kamen wir eben zu Fuß zum Sibelius Monument.

Dieses Monument ist dem finnischen Komponisten Jean Sibelius gewidmet. Die Skulptur wurde entworfen von dem finnischen Künstler Eila Hiltunen und wurde 1967 fertiggestellt. Der Hauptteil des Denkmals besteht aus etwa 600 Edelstahlrohren, die ungleichmäßig in verschiedenen Höhen gruppiert zusammen mit dem höchsten Rohr über 27 Meter in die Luft ragt. Diese wurden zusammengeschweißt und mit einem wellenartigen Muster von Hand strukturiert. Es wurde entwickelt, um den Geist von Sibelius' Musik zu verkörpern.
Hier haben wir uns wieder eine Zeit lang aufgehalten und dieses beeindruckende Monument von allen möglichen Seiten fotografiert.
Das Sibelius Monument

Danach wollten wir mit dem Hop-on Hop-off Bus weiterfahren und am Olympia-Stadium wieder aussteigen. Nur leider gab es noch eine andere ähnliche Buslinie und wir sind in den falschen Bus gestiegen, der nun nicht am Olympia-Stadium vorbeifuhr. So fuhren wir also weiter bis kurz vor dem Zentrum der Stadt.
Wir stiegen aus und spazierten am National Museum, dem Parlament und dem Kunstmuseum Kiasma vorbei, bis wir zur Esplanade, der Flaniermeile der Stadt kamen. Hier war gleich auf der linken Seite das Hard Rock Café. Wie für uns üblich, statteten wir diesem natürlich wieder einen Besuch ab und kauften etwas ein. Auf der linken Seite lag dann das berühmte Kaufhaus Stockmann.

Von dort ging unser Weg dann weiter bis zur Johanniskirche.

Diese von 1888-1891 erbaute Kirche wird von der evangelisch-lutherischen Domgemeinde genutzt. Sie gilt als Hauptwerk der Neugotik und wurde aus rotem Backstein gebaut. Die Kirche hat einen kreuzförmigen Grundriss und ist 59 Meter lang. Über dem Hauptportal erheben sich zwei 74 Meter hohe Türme. Im Innenraum ist Platz für 2.600 Besucher.
Diese Kirche haben wir uns auch von innen angesehen und sind dann weiter zum Senatsplatz.
Die Johanniskirche  
Dieser Platz stellt mit den von Carl Ludwig Engel entworfenen Gebäuden ein einzigartiges klassizistisches Ensemble dar. Der Dom an der Nordseite des Platzes ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. An der Ost- und Westseite befinden sich das alte Senatsgebäude, das heute den Staatsrat, die finnische Regierung, beherbergt und das Hauptgebäude der Universität Helsinki. Im Süden stehen dann noch eine Reihe älterer Gebäude, darunter das Sederholm-Haus von 1757, das älteste Steingebäude der Innenstadt. In der Mitte des Platzes steht das Alexander-II.-Denkmal.
Das Alexander-II.-Denkmal
Den Dom haben wir leider nicht besichtigt, die Zeit hierfür wäre wahrscheinlich zu knapp gewesen, da wir ja noch mehr sehen wollten. So ging unser Weg weiter Richtung Südhafen. Hier war die Alte Markthalle und ein Markt. Dort machten wir erst einmal eine längere Pause und aßen leckere Crepes. Von hier hatte man auch einen Blick auf das Riesenrad und die Uspenski Kathedrale.

Diese Kathedrale liegt auf einem Felsen am westlichen Ende der Halbinsel Katajanokka. Der Name Uspenski Kathedrale stammt aus dem Russischen und bedeutet Maria-Entschlafens-Kathedrale. Zur Zeit ihrer Errichtung war sie ein deutliches Symbol der russischen Herrschaft über Finnland. Hieran spazierten wir auch nur vorbei, denn es wurde bald Zeit, wieder den Weg Richtung Schiff zu nehmen. Wir gingen also zum Senatsplatz zurück. Dort stand dann wieder ein Hop-on Hop-off Bus und dieser brachte uns auf einem sehr schönen Weg am Kaivopuisto Park und dem Yachthafen vorbei wieder zurück zum Cruise Terminal, wo die Mein Schiff 5 lag.
Die Uspenski Kathedrale

Wieder an Bord konnten wir noch das inzwischen sehr schön gewordene Wetter auf dem Pooldeck bei einem leckeren Eis genießen und um 17.00 Uhr legten wir dann schon wieder ab. Unser Tag in Helsinki war sehr schön, auch wenn es nicht so viele Innenbesichtigungen gegeben hat.
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22.07.2016,Stockholm:

Die Einfahrt nach Stockholm durch die Schärengärten allein war schon etwas Besonderes. Hierfür wurde bereits ab 06.00 Uhr morgens auf dem Pooldeck heiße Schokolade serviert, damit man diesen spektakulären Anblick auch bei den frischen Temperaturen genießen konnte. Die Ankunft im Hafen war den gegen 8.00 Uhr.

Blick auf Stockholm
Nach dem Frühstück hatten wir uns wieder mit Ursula und Bernd, wie am Vortag in Helsinki, verabredet und sind zusammen von Bord gegangen. Wir hatten uns gemeinsam dazu entschlossen, Stockholm zu Fuß zu erkunden. So ging es dann immer an der Wasserkante entlang bis zur Altstadt Gamla Stan. Nach einem kurzen Rundgang durch die Gassen erreichten wir dann das Königliche Schloss, Kungliga slottet.
In den Straßen von Gamla Stan
Dieses Schloss im Zentrum der Stadt wurde zwischen 1690 und 1750 errichtet und gehört zu den bemerkenswertesten Barockbauten Skandinaviens. Im Zentrum der Vierflügelanlage befindet sich der quadratische Schlosshof, in dem sich unter anderem die Schlosswache befindet. Heute befinden sich hier unter anderem die Büros des Königs Carl XVI. Weiter dient das Schloss repräsentativen und zeremoniellen Zwecken. Teile des Schlosses können besichtigt werden, auch befinden sich im Schloss mehrere Museen, wie das Antikmuseum Gustav III., das Schlossmuseum, die Schatzkammer sowie die Königliche Rüstkammer. Besonders interessant für Touristen ist die Ablösung der Palastwache, welche täglich um 12.15 Uhr beginnt.
Eingang zum Schloss
Hier am Schloss angekommen, verschafften wir uns zunächst einen Überblick und besuchten dann die kleine Schlosskirche. Hier heiratete Prinz Carl Philip seine Sofia und hier fanden auch die Taufen der drei Kinder des Königspaares sowie Estelle, die Tochter von Kronprinzessin Victoria statt. Ansonsten wird die Kirche häufig für Konzerte genutzt und es ist noch jeden Sonntag ein Gottesdienst.

Nach einem kurzen Rundgang durch die kleine Kirche verließen wir diese wieder und kamen dann fast automatisch zum Schlosshof. Hier versammelten sich schon die ersten Touristen, um der Hauptattraktion beizuwohnen, der Wachablösung. So reihten wir uns hier mit ein und bekamen noch einen sehr guten Platz und warteten. Es dauerte wohl noch eine ganze Weile, dann kam die Musikkapelle und dahinter die königliche Leibgarde auf den Platz. Sie marschierten über den gesamten Platz und dann folgte die Zeremonie der Wachablösung. Das ganze Spektakel dauerte eine gute halbe Stunde, mit der Wartezeit vorher verbrachten wir hier fast zwei Stunden. Aber es hat sich gelohnt.
Zeremonie bei der Wachablösung
Anschließend gingen wir weiter und kamen am Gebäudekomplex des schwedischen Reichstags vorbei und gingen noch etwas durch die Straßen. Unser nächstes Ziel war das Stadshus, das Rathaus von Stockholm.

Das Rathaus ist heute das Wahrzeichen der Stadt. Es wurde 1911 bis 1923 von Ragnar Östberg auf dem Ostzipfel von Kungsholmen errichtet. Es besitzt zwei Innenhöfe, einer davon ist überdacht. In diesem sogenannten Blauen Saal findet jedes Jahr am 10. Dezember in Anwesenheit des Königs der Empfang für die Nobelpreisträger statt. Berühmt ist auch der prächtige Goldene Saal mit einem riesigen Mosaik von Einar Forseth, das die Mälarkönigin zeigt. Von dem 106 Meter hohen Turm hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt.

Als wir dort ankamen hatten wir Glück, es hatte gerade eine Führung in Deutsch begonnen, an der wir noch teilnehmen konnten. Diese fing dann in dem Blauen Saal an, wobei "blau" war der eigentlich gar nicht. Nach den Erklärungen gingen wir die Treppe nach oben und kamen zum Ratssaal. Von hier aus ging es dann in den Goldenen Saal. Dieser war wirklich sehr prächtig anzusehen.
Rathausturm

Nach der Führung sahen wir uns draußen noch etwas um und dann wurde es auch bald schon wieder Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Hier gingen wir immer an der Wasserkante vorbei, bis wie wieder unsere Mein Schiff 5 sahen. Da waren wir dann aber auch froh, endlich wieder hier zu sein, denn wir waren nun doch einige Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen.
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Die Abreise und Fazit:


Das hieß nun aber auch, dass unser Urlaub schon wieder dem Ende entgegen ging. Noch ein Seetag und dann hieß es, Abschied nehmen von einem wunderschönen Schiff und einer tollen Reise.

Als wir dann wieder in Kiel ankamen, wurden wir wieder von der Familie empfangen (so schön bequem könnte es eigentlich immer gehen...). Wir fuhren dann noch zur Cousine, packten alles ins Auto und machten uns auf den Heimweg.

Fazit:

Es war wieder einmal eine Traumreise, das Taufevent und die Jungfernfahrt an sich waren schon etwas Besonderes. In Zukunft wird es mit Sicherheit wieder eine Kreuzfahrt sein und vermutlich auch wieder mit der Mein-Schiff-Flotte, weil diese uns diesmal restlos überzeugt hat und uns auch besser gefallen hat, als die AIDA.
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