Dies war nun das erste Mal, dass wir
allein einen Urlaub von 3 Wochen gemacht haben, dazu noch in einem "nur" 2 ½
Sterne-Hotel.
Der Abflug in
Düsseldorf war bereits früh morgens um
6.20 Uhr. Der Flug war auch, bis auf ein
paar kurze Turbulenzen von etwa
10 Minuten, sehr gut. Dank Rückenwind landeten wir etwas früher auf Samos, so
gegen 10.15 Uhr Ortszeit – 1 Stunde später -.
Da wir wohl die
Einzigen waren, die nach Pythagorion wollten und außerdem der Flughafen nur 10 Minuten von der Ortschaft entfernt ist, wurden wir mit dem Taxi zum
Hotel gebracht. Hier kamen wir dann so gegen 11.30 Uhr an.
Der
erste Eindruck vom Hotel war super. Das Zimmer war zwar etwas klein, vor
allem auch das Bad und ein wirklich winziger schmaler Balkon. Aber die
Aussicht von dort auf die gegenüberliegenden Häuser war einfach wunderbar. |
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Logo
Sama Hotel |
Nach dem Auspacken sind wir erst
einmal durch den Ort gelaufen
und haben ihn erkundet.
An den
nächsten Tagen sind wir meist nach dem Frühstück zum Remataki-Strand, östlich der Mole. Dort haben wir sehr viele Tage unseres
Urlaubes verbracht. Es ist in der Nähe der Stadt der beste Strand. Es gibt
dann wohl noch den großen Hauptstrand in der Tiganiou-Bucht. Aber dieser war
uns zu groß. Außerdem war im Hinterland direkt die Landepiste des Flughafens
und das war nicht zu übersehen und -hören.
Wandertour auf den Kastros:
Nach
den ersten Erholungstagen haben wir unsere erste Wandertour gemacht. Es
ging hinauf zum Kastro und war ganz schön anstrengend, besonders bei der
Hitze, und auch schwierig, den Weg zu
finden. Es hieß, immer schön nach den
roten Punkten suchen, denn die zeigten
den richtigen Weg an.
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Aber trotzdem,
die Aussicht von dort oben war toll. Bis zum Nordende des Eupalinos-Tunnel
haben wir den Weg ja dann auch noch irgendwie gefunden.
Aber von dort ging es durch noch höheres Gestrüpp weiter und dann haben wir
uns dazu entschlossen, den gleichen Weg wieder zurückzugehen. Haben uns dann
noch einen Weg zum Kloster Moni Spilianis gesucht und dort eine größere
Pause eingelegt und das Kloster besichtigt.
Das Kloster liegt in
beeindruckender Hanglage im Berg. Der Panoramablick von dort auf die Stadt,
die Küste und auch den Flughafen ist schon toll. Das Besondere an diesem
Kloster ist die Grotte. Hierbei handelt es sich eigentlich um einen antiken
Steinbruch, aus dem wohl so mancher Quader der alten Stadtmauer und
Hafenmole stammt.
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Kloster Moni Spilianis |
Hierin
wurden vor 400 Jahren zwei auf
Marmor- und Schieferplatten
gemalte Ikonen entdeckt, deren
Motive heute leider nicht mehr
erkennbar sind. Die kleine
Kapelle existiert aber noch und
bis heute gilt den Gläubigen das
von den Höhlenwänden tropfende
Wasser als wundertätig.
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Nachdem wir wieder ein paar Strandtage eingelegt
hatten, sind wir mit dem Linienbus nach Samos-Stadt gefahren. Dort haben wir
die Stadt etwas erkundet. Dann sind wir rauf in die Altstadt Ano Vathi
gelaufen. War schon ziemlich
anstrengend, war aber sehr schön, auch
besonders die Aussicht. Haben in einer
kleinen Bar eine Rast gemacht und sind
dann langsam wieder runter gelaufen.
Inselrundfahrt:
Wieder
ein paar Tage später haben wir an einer vom Reiseveranstalter organisierten
Inselrundfahrt teilgenommen. Abfahrt war morgens um 8.30 Uhr. Als erstes
stand Heraion auf dem Programm. Zunächst erzählte uns die Reiseleiterin
einmal die ganze Geschichte: Das Heraion, der Tempel der Göttin Hera,
ist das bedeutendste antike Monument von Samos und wird bei praktisch jeder
Inselrundfahrt besucht. Nimmt man die Straße von Pythagorion in Richtung
Ireon, sieht man kurz vor dem Ort und bereits vor Erreichen der
Ausgrabungsstätte auf der linken Straßenseite die einzige noch stehen
gebliebene Säule des Hera Tempels aufragen. Dieses 8 Meter hohe
Wahrzeichen ist das einzig erhalten gebliebene Monument des Tempels von
Polykrates, ansonsten wurde dieser Ort mehrmals gründlich zerstört und die
Steine zum Häuserbau verwendet, so dass nur noch klägliche Mauerreste und
Fundamente erhalten geblieben sind. Das Heraion ist eines der wichtigsten
wenn nicht sogar das wichtigste
Hera-Heiligtum von ganz Griechenland.
Leider ist die Orientierung für den Laien nicht so einfach, man findet
nämlich Gebäudereste von Tempeln, Straßen und Bauten aus allen Zeitepochen
dicht nebeneinander, übereinander oder versetzt überlagert (das heißt zum Beispiel:
Der
Hera-Tempel weist verschiedene Zeitepochen mit unterschiedlichen Größen an fast
der gleichen Stelle auf). Hat man daher nicht das Glück einer fachkundigen
Führung, kann man nur versuchen, die vielen Fundstücke zu registrieren und
sich wenigstens eine ungefähre Ahnung verschaffen, welche Arbeit hier beim
Bau und der Ausgrabung geleistet worden ist. Die gewaltigen Ausmaße des
Hera Tempels (=Polykrates Baues) kann man sich allerdings heute nicht mehr
vorstellen. Mit eine Grundfläche von 55 x 109 Metern und einer Zahl von 133
Säulen mit einer Höhe von 25 Metern sollte dieses Bauwerk der größte
griechische Tempel zur damaligen Zeit überhaupt werden (nie vollendet). Dazu
führte eine marmorgepflasterte Prachtstraße dicht am Meer entlang bis nach
Pythagorion, Meter um Meter gesäumt von etwa 2.000 gewaltigen Skulpturen,
Denkmälern und Gräbern auf der kompletten Länge von 4.880 Metern. Es war
eine Siedlung entstanden und über die Jahrhunderte wurde gebaut und ausgebaut.
Die Ausgrabungen hier und auch an anderen Stellen werden seit 1925 vom
deutschen Archäologischen Institut mit großer Sorgfalt durchgeführt.
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Heraion |
Die nächste Station war der Eupalinos-Tunnel.
Der Tunnel ist Teil einer Wasserleitung, die im 6. Jahrhundert vor
Christus zur Versorgung der griechischen Stadt Samos errichtet wurde. Der Tunnel
ist der zweite bekannte Tunnel in der Geschichte, der im Gegenortvortrieb
gebaut wurde und der erste, bei dem dies nach einem sorgfältig
ausgearbeiteten Plan geschah. Mit 1.036 Meter Länge war der Eupalinos-Tunnel
zudem der längste Tunnel seiner Zeit. Er ist heute eine Touristenattraktion
und über die ersten 150 Meter begehbar. |
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Eingang zum Eupalinos-Tunnel |
Weiter ging
die Fahrt zum Kloster Moni Timiou Stavrou. Dieses Kloster gehörte einst zu den bedeutendsten
Klöstern von Samos. Es liegt zwischen den Bergdörfern Mavratzei und Chora,
einsam an einem bewaldeten Hang. Der Gründer der heiligen Stätte, der Mönch
Neilos, rief das Kloster 1592 nach einem Traum ins Leben, der ihn an diese
Stelle führte, an der eine alte Ikone vergraben lag. Sein heutiges Aussehen
erhielt der Sakralbau jedoch erst im 19. Jahrhundert.
Weiter ging die
Fahrt nach Koumaradei. Dies ist ein sehr hübsches Dorf in etwa 300 Meter Höhe an
einem Hang mit weiter Aussicht über den Kampos. Hier gab es dann den
typischen Joghurt mit Honig (inklusive!). Anschließend waren wir noch kurz
in der Töpferei und in der Weberei "Der Webstuhl". Er wird von einer
Deutschen geführt.
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Kloster Moni
Timiou Stavrou |
Teppiche in
Koumaradei |
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Dann ging es weiter nach Karlovassi. Mit knapp
5.000 Einwohnern ist Karlovassi die zweitgrößte Stadt der Insel. Hier
besuchten wir eine Keramikwerkstatt mit einer Vorführung. Natürlich haben
wir dann auch was gekauft. Weiter ging es zum Potami-Strand, etwa 2
Kilometer südwestlich von Karlovassi. Dort konnten wir Mittag-Essen. Da wir
insgesamt hierfür 1 Stunde Zeit hatten, sind wir noch runter an den Strand
gegangen.
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Keramik in
Karlovassi |
Potami-Strand |
Dieser
ist sehr grob-kieselig und es
war ziemlich windig. Da an
dieser Stelle sonst nichts war,
war dort auch nur sehr wenig
los.
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Die Fahrt ging dann an der Küste weiter bis nach Kokkari. Dies ist sicher
einer der schönsten Orte der Insel. Wir hatten aber nur etwa eine halbe
Stunde Zeit, den Ort allein zu erkunden und sind so durch die kleinen Gassen
am kleinen Hafen gelaufen. Dort gibt es jede Menge Tavernen, Bars und
Geschäfte. Alles viel kleiner und feiner als in Pythagorion. Danach ging
es weiter nach Samos-Stadt. Wir sind allerdings nicht bis in die Stadt
hineingefahren, sondern haben gleich am Anfang an einer Weinkellerei Halt
gemacht. Gegen 1 €/pro Person Eintritt konnten wir an einer Weinprobe teilnehmen. |
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In Kokkari |
Die Reiseführerin hat uns die
verschiedenen Weine erklärt und
dann konnten wir selbstständig
probieren und/oder kaufen.
Anschließend ging die Fahrt
zurück nach Pythagorion. |
Schiffsausflug
zur Insel
Samiopoula:
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Um noch mal was Besonderes zu
machen, haben wir natürlich auch einen Schiffsausflug mit einem der
zahlreichen Ausflugsboote unternommen. Wir haben uns für das Boot von
Kapitän Vassilis entschieden. Dieser wohnt auf der kleinen Insel Samiopoula
mit seiner deutschen Frau. Auf
dem Weg dorthin, hat so etwa 1 Stunde
gebraucht, gab es Häppchen zu essen und Ouzo zu trinken. Dieses kleine Inselchen
ist wirklich sehr schön. Es gab
dort einen wunderschönen
Sandstrand mit karibisch klarem
Wasser. Dort haben wir wunderbar
gebadet und uns gesonnt. Außer
unserem Boot war auch nur noch
eines kurz da, was aber in der
Bucht angehalten hatte und die
Leute vom Boot aus ins Wasser
mussten. Somit war es
ausgesprochen ruhig dort. |
Auf Samiopoula |
Mittags gab es in dem einzigen Haus was
zu essen. Der Kapitän stand selbst am
Grill und hat Fisch und Koteletts
gegrillt. Seine Frau hat für den Rest
gesorgt. Es war eine schöne Stimmung und richtig schade,
als wir gegen 16 Uhr wieder
zurück mussten. Unterwegs wurde
dann noch mal angehalten und man
konnte vom Boot aus nochmals ins
Wasser springen und eine Runde
schwimmen. Insgesamt ist der
Ausflug wirklich sehr
empfehlenswert.
Wandertour nach Manotales:
Dann haben
wir wieder eine Bustour mit dem Linienbus unternommen. Dazu sind wir erst mal
wieder bis Samos-Stadt gefahren und dann umgestiegen und weitergefahren bis nach
Kampos an der Nordküste. Von hier starteten wir eine weitere Wandertour nach
Manolates. Wir sind die Straße entlang durch das wirklich wunderschöne
Nachtigallental gelaufen bis zum Dorf Manolates. |
Dies ist wirklich ein
wunderschönes Dorf mit malerischen Gässchen und kleinen Geschäften. Es waren
viele Touristen anzutreffen. Die meisten sind aber mit dem Auto bis nach oben
gefahren. Wir fanden die Wanderung jedoch viel schöner. Nachdem wir uns in einer
Bar etwas gestärkt und ausgeruht hatten, sind wir durch das Dorf gegangen und
haben uns alles angesehen. Dann haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht.
Als wir wieder unten ankamen, haben wir an der Bushaltestelle gewartet und es
kam nach einiger Zeit auch der Bus. Damit sind wir dann bis Kokkari gefahren und
sind dort noch einmal ausgestiegen. Hier haben wir dann erst mal was gegessen,
denn es war nun schon Nachmittag und wir hatten seit dem Frühstück nichts im
Magen. Nach einem kleinen Bummel durch die Stadt sind wir dann wieder
weitergefahren bis nach Samos-Stadt und weiter nach Pythagorion. |
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In Manolates |
Wandertour zum
Kloster
Moni Zoodochos
Pigi:
Nach ein paar weiteren
Strandtagen wollten wir noch mal eine Wanderung unternehmen. Dazu sind wir
wieder mit dem Bus bis Samos-Stadt gefahren und haben eine Tour bis zum Kloster
Moni Zoodochos Pigi sowie dann noch weiter bis zur kleinen Kapelle Profitis
Ilias ausgesucht. |
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Diese Tour
war ja nun ziemlich lang, hatten
uns aber so gedacht, wenn es zu
viel wird, kürzen wir ab. Aber
zu guter Letzt sind wir doch die
ganze Tour gelaufen. Nach grober
Schätzung waren es doch bestimmt
fast 20 Kilometer. Aber nun mal der
Reihe nach. Das erste Ziel war
das Kloster Moni Agia Zoni.
Dies haben wir besichtigt. Der Weg dorthin ging am Rande der Vlamari-Hochebene
entlang. Von hier hatte man eine wunderbare Sicht. Nach dem Kloster ging es dann
weiter durch den Weiler Kamara. Hier war aber nichts los. Dann ging es noch ein
gutes Stück auf der Straße
weiter und dann auf einem Pfad
abseits der Straße. Dieser war
sehr gut zu laufen und die
Aussichten und überhaupt alles,
waren einfach toll. |
Kloster Moni Zoodochos Pigi |
Der Weg im
Reiseführer war aber auch sehr
gut beschrieben, so dass wir
diesen sehr leicht finden
konnten. Dann endlich so gegen
Mittag erreichten wir das
Kloster Moni Zoodochos Pigi. Es
war schon von weitem zu sehen
und ist ziemlich groß. Wir
hatten gerade noch Glück, dass
wir kurz vor der Mittagspause
dort ankamen, so blieben uns
aber lediglich 20 Minuten für die Besichtigung.
Nach einer kurzen Rast sind wir dann den gleichen Weg wieder zurück und am
Weiler Kamara dann abgebogen und in Richtung der kleinen Kapelle Profitis Ilias
gelaufen. Hier ging es noch mal
kräftig bergauf bis auf 320
Meter.
Aber die Anstrengung hat sich
gelohnt. Die Aussicht von hier
oben runter auf die Stadt Samos
war einfach atemberaubend. |
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Kapelle Profitis Ilias |
Nach
ausreichender Pause ging es dann runter
in die Stadt. Dann hatten wir es
geschafft und waren um 16.30 Uhr auf der Platia
Pythagoras. Dort haben wir erst mal was gegessen und sind dann noch weiter bis
zum Stadtpark und haben dort auch noch was getrunken, bevor wir mit dem Bus um
18.00 Uhr wieder nach Hause gefahren sind.
Nun geht aber auch der längste
Urlaub irgendwann einmal zu Ende und es heißt Abschied nehmen von einer wunderschönen
Insel und einem sehr erholsamen Urlaub. Der Rückflug klappte ebenso reibungslos
wie der Hinflug und wir kamen gut erholt wieder zu Hause an. |
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